11. März 1976
Zentraler Forschungsschwerpunkt von Silke Adam ist politische Kommunikation. Ausgebildet wurde die Direktorin des Instituts für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Bern unter anderem in Hohenheim und den USA.
30. September 1968 bis 29. Mai 2017
Klaus Arnold war Professor an der Universität Trier. In seiner Forschung vereinte er das Interesse an der Geschichte mit einem Faible für den Journalismus. Fachpolitisch hat er sich sowohl in Deutschland als auch in Europa um die Medien- und Kommunikationsgeschichte verdient gemacht.
26. April 1940
Jörg Aufermann gehört zu den Vertretern der kritischen Kommunikationswissenschaft in der Tradition von Theodor W. Adorno, einer „Perspektive, die heute zu den theoriegeschichtlichen ‚Verlierern‘ in der deutschen Kommunikationswissenschaft gezählt werden muss“ (Scheu 2012: 12).
8. Februar 1939
Die Arbeiten von Barbara Baerns zum Verhältnis von PR und Journalismus gehören zu den Klassikern der deutschsprachigen Kommunikationswissenschaft. Baerns ist dabei nicht nur inhaltlich eine Pionierin der PR-Forschung innerhalb des Fachs, sondern auch persönlich und institutionell.
8. August 1971
Anne Bartsch brachte 2013 das Forschungsfeld Medienpsychologie prominent an den Fachstandort München. Drei Jahre später nahm die international bestens vernetzte Kommunikationswissenschaftlerin einen Ruf an die Universität Leipzig an.
19. Januar 1945
Thomas A. Bauer war zwei Jahrzehnte Professor am Fachstandort Wien und fragte im Bereich Medienpädagogik als unkonventioneller Denker nach Möglichkeiten und Bedingungen eines emanzipatorischen Mediengebrauchs.
17. September 1946
Jörg Becker ist ein Grenzgänger zwischen den Sozialwissenschaften. Ausgebildet in der Politikwissenschaft und ohne feste Stelle an der Universität war er vor allem im Bereich internationale Medienpolitik präsent. Seine Noelle-Neumann-Biografie (2013) wurde nach juristischen Auseinandersetzungen vom Markt genommen.
25. März 1961
Forschung und Lehre von Markus Behmer in Bamberg sind neben seiner praktischen Erfahrung als Journalist gekennzeichnet durch ein großes Interesse an Kommunikations- und Mediengeschichte, Journalismusforschung und aktuellen Medienentwicklungen.
5. Juli 1875 bis 19. August 1947
Der Journalist Leo Benario gehörte zur Gründergeneration der Zeitungswissenschaft. Sein 1923 gegründetes Institut für Zeitungskunde an der Handelshochschule Nürnberg war aber umstritten, und Benario selbst kam nie über eine nebenamtliche Hochschuldozentur hinaus.
24. März 1948
Der Name Günter Bentele steht im Fach Publizistik- und Kommunikationswissenschaft für Öffentlichkeitsarbeit und PR-Forschung, dabei liegen seine Wurzeln in der Kommunikationstheorie und Semiotik.
2. Juli 1972
Helena Bilandzic ist eine Rezeptions- und Wirkungsforscherin aus der Schule von Hans-Bernd Brosius und Patrick Rössler. Sie hat sich für dieses Gebiet auch fachpolitisch stark engagiert (DGPuK, ECREA) und wurde 2012 als Vertreterin der Kommunikationswissenschaft in das DFG-Fachkollegium Sozialwissenschaften gewählt.
6. Januar 1945
Roger Blum ist 1989 aus der Chefredaktion des Tages-Anzeigers nach Bern berufen worden und hat das Fach dort bis zu seinem Abschied 2010 institutionalisiert. Er hat einen eigenen Ansatz für den Vergleich von Mediensystemen entwickelt und sein Fachwissen auf zentralen Positionen in die Schweizer Medienselbstkontrolle eingebracht.
14. Januar 1957
Bernd Blöbaum hat als Lehrstuhlinhaber in Münster die Verbindung von Theorie, Forschung und journalistischer Praxis gelebt und mit dem DFG-Graduiertenkolleg "Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt" einen weithin sichtbaren Erfolg für die Kommunikationswissenschaft verbucht.
26. September 1940
Er habe durch sein kontinuierliches Engagement und seine verlässliche Arbeit einen erheblichen Anteil an der positiven Fachentwicklung der Kommunikations- und Medienwissenschaft, würdigt Horst Pöttker (2005: 355) das vielfältige Schaffen Hans Bohrmanns.
7. Januar 1944
Als Spezialist für Film- und Fernsehunterhaltung ist Louis Bosshart im deutschen Sprachraum ein Pionier. Als langjähriger Professor an der Universität Freiburg (Schweiz) hat er auch in vielen anderen Bereichen des Fachs gelehrt und geforscht und wesentlich zum Aufbau des heutigen Departements für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung beigetragen.
17. September 1893 bis 25. September 1966
Der Theaterkritiker und Journalist Hanns Braun wurde 1954 zum Professur am Institut für Zeitungswissenschaft der Universität München ernannt. Als Nachfolger von Karl d'Ester erfand er das Fach zwar nicht neu, doch gelang es ihm, den Münchner Standort in der Krisenzeit zu konsolidieren.
2. März 1965
Brettschneider bewegt sich seit Beginn seiner akademischen Laufbahn an der Schnittstelle zwischen Politik- und Kommunikationswissenschaft – thematisch wie formal. Sein Interesse gilt der politischen Kommunikation. 1986 schrieb er sich an der Universität Mainz für das Hauptfach Politikwissenschaft ein, tatsächlich aber besuchte er mehr Veranstaltungen seines Nebenfachs Publizistik.
22. August 1957
Hans-Bernd Brosius gehört zu den produktivsten und am häufigsten zitierten Kommunikationswissenschaftlern im deutschsprachigen Raum. Für sein Wirken stehen auch der Ausbau des Münchner Fachinstituts sowie die lange Liste seiner Schülerinnen und Schüler.
29. Januar 1913 bis 18. November 1986
Heinrich Bruhn ist ein Paradebeispiel für die erste Professoren-Generation an der Leipziger Fakultät für Journalistik, wo Gesinnung und politische Leistungen Ausgangspunkte für akademische Karrieren waren.
11. Februar 1901 bis 28. April 1978
Kein anderer hat die Anfänge der Journalistik in der DDR so stark geprägt. Der erste Dekan der Leipziger Fakultät war dabei eher an praktischer Journalistenausbildung interessiert als an wissenschaftlicher Erkenntnis. Trotzdem hat er die Professorengeneration ausgebildet, die das Fach erfinden sollte.
16. Februar 1847 bis 12. November 1930
Bücher gilt als Nestor der akademischen Zeitungskunde in Deutschland. Er hat bereits 1884 in Basel Vorlesungen über die Zeitung gehalten und hier auch von den praktischen Erfahrungen gezehrt, die er bei der Frankfurter Zeitung gewonnen hatte.
9. November 1949 bis 26. Juli 2015
Wolfgang Donsbach war 2010 der erste Professor einer deutschen Universität, den die International Communication Association zum Fellow machte. Er hat zwei internationale Fachgesellschaften geleitet und eine voluminöse Enzyklopädie herausgegeben.
4. September 1943
Petra Dorsch-Jungsberger hat in München 40 Jahre Institutsgeschichte miterlebt, wurde dort als eine der ersten Frauen im Fach habilitiert und war vor allem in den 1980er-Jahren an zahlreichen Forschungsprojekten der Bundesregierung beteiligt.
27. Dezember 1890 bis 8. Oktober 1969
Emil Dovifat gilt als einer der Gründungsväter des Fachs in Deutschland – nicht zuletzt durch seine Schülerin Elisabeth Noelle-Neumann. Umstritten sind bis heute Dovifats Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus und die tatsächliche Bedeutung seines wissenschaftlichen Werkes.
1. November 1937 bis 14. September 2002
Franz Dröge ist ein Schüler von Henk Prakke. Er galt als Vorreiter bei der Adaption der US-Forschung, argumentierte dann aber ab Anfang der 1970er-Jahre aus einer kritisch-materialistischen Position. Als Professor in Bremen entwickelte er einen medien-, wissenschafts- und gesellschaftskritischen Ansatz und zog sich aus dem Fach zurück.
20. November 1942
Die wissenschaftliche Laufbahn von Wolfgang Duchkowitsch begann relativ spät. Der Großteil seiner Forschungsarbeiten ist gewissermaßen nebenbei entstanden.
27. April 1914 bis 24. Dezember 2002
Obwohl kein Kommunikations- oder Journalistikwissenschaftler, hat der SED-Politiker Emil Dusiska die Fakultät und Sektion der Leipziger Universität geprägt und dort vor allem die Praxisausbildung und den internationalen Austausch entscheidend gefördert.
11. Dezember 1881 bis 31. Mai 1960
Karl d’Ester gehört zu den Gründervätern der Zeitungswissenschaft in Deutschland. Er hatte an der Universität München den ersten planmäßigen Lehrstuhl der Disziplin inne und stand drei Jahrzehnte an der Spitze des dortigen Instituts. Nach 1945 vermochte er dem Fach aber keine neuen Impulse mehr zu geben.
2. Oktober 1894 bis 30. März 1982
Fritz Eberhard gehört zu der Professorengeneration, die nach dem Zweiten Weltkrieg die sozialwissenschaftliche Wende der Publizistikwissenschaft eingeleitet hat. Das Institut an der FU Berlin verdankt ihm seinen Fortbestand nach dem Abschied von Emil Dovifat.
26. Mai 1938 bis 20. September 2021
Lutz Erbring war in den USA auf dem Weg zu einer glänzenden akademischen Karriere, als er gebeten wurde, an der Freien Universität Berlin die Basis für eine sozialwissenschaftlich orientierte Publizistikwissenschaft zu legen.
3. Juli 1878 bis 22. Juni 1934
Erich Everth war Ideengeber und Vordenker einer sozialwissenschaftlichen Fachperspektive auf öffentliche Kommunikation und des Selbstverständnisses der Kommunikationswissenschaft als Integrationsdisziplin. 1926 gelangte er an der Universität Leipzig auf den soeben eingerichteten ersten ordentlichen Lehrstuhl für Zeitungskunde in Deutschland.
5. April 1966
Als Schüler von Hans-Bernd Brosius steht Andreas Fahr für Nutzungs-, Rezeptions- und Wirkungsforschung. Nach über zehn Jahren am Fachstandort München sowie einer kurzen Station in Erfurt ist er seit 2013 Professor an der Universität in Fribourg.
10. Oktober 1971
Susanne Fengler ist eine Grenzgängerin zwischen Wissenschaft und Kommunikationspraxis. In ihre Dortmunder Journalistik-Professur bringt sie Erfahrungen aus den Medien, aus einem Wahlkampf und als Romanautorin ein.
1. Mai 1937
Heinz-Dietrich Fischer hat das Fach drei Jahrzehnte lang in Bochum vertreten. Er ist vor allem durch seine Publikationen aus dem Archiv des Pulitzerpreises bekannt geworden.
29. Dezember 1958
Der Name Romy Fröhlich steht für Forschung in den Feldern PR, Geschlechtergerechtigkeit sowie Medien und Krieg. Sie hat das Fach als DGPuK-Vorsitzende und Mentorin auch institutionell geprägt.
4. März 1947 bis 15. Mai 2023
Werner Früh prägte die Kommunikationswissenschaft theoretisch und methodisch. Sein Name ist untrennbar mit Medienwirkungs- und Rezeptionsforschung sowie mit Medieninhaltsanalyse verbunden.
6. März 1939 bis 25. August 2005
Peter Glotz gilt als einer der prominentesten Vertreter seines Fachs in Deutschland. Ein Grund dafür ist, dass er neben der Wissenschaft auch in der Politik Karriere machte. Glotz stieg als Politiker bis zum Bundesgeschäftsführer der SPD auf und wurde als erster deutscher Kommunikationswissenschaftler 1996 in Erfurt Rektor einer Universität.
8. April 1948
Maximilian Gottschlich war drei Jahrzehnte Professor am Wiener Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und beschäftigte sich dort vor allem mit der Ethik journalistischen Handelns sowie mit Verstehens- und Sinnproblemen in der Mediengesellschaft.
2. Juli 1875 bis 14. November 1965
Der Journalist und Privatgelehrte hinterließ ein umfangreiches, in seinem theoretischen Gehalt unterschätztes wissenschaftliches Werk. Sein Erkenntnisinteresse richtete sich auf den medialen Vermittlungsprozess von Alltagswelt-Wissen.
4. März 1911 bis 23. Juli 2008
Der Feuilleton- und Zeitschriftenforscher Wilmont Haacke war beteiligt an der Neugestaltung des Fachs nach 1945, steht gleichzeitig aber für die personelle Kontinuität der damaligen Disziplin mit der nationalsozialistischen Zeitungswissenschaft.
18. September 1946
Hermann Haarmann hat Forschung und Lehre am Berliner Fachinstitut um eine besondere Facette bereichert und hier die Erinnerung an jüdische und kommunistische Schriftsteller wachgehalten, die vor den Nationalsozialisten fliehen mussten.
6. Januar 1949
Josef Hackforth ist ein „Exot“ (Hackforth 2006: 10) in der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Zugleich aber auch „Nestor der nationalen und internationalen Sportpublizistik“ (Schaffrath 2009: 23). Sein späterer Forschungsschwerpunkt zeigt sich schon in seiner Dissertation über die Sportberichterstattung von ARD und ZDF an der Universität Münster.
16. Januar 1900 bis 16. Mai 1964
Walter Hagemann stand an der Spitze der Publizistikwissenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg (vgl. Stöber 2002: 83). Er bescherte der nach dem Nationalsozialismus diskreditierten Disziplin die notwendige theoretische und methodische Neuausrichtung (vgl. Hachmeister 1987, Hardt 2002) und war akademischer Lehrer einer ganzen Generation von Professoren und Chefredakteuren (vgl. Schütz 2009).
16. April 1945
Michael Haller hat über Hegel promoviert und für Spiegel und Zeit gearbeitet, bevor er an der Universität Leipzig den Journalistik-Studiengang aufbaute. Sein Name steht vor allem für Praxis-Lehrbücher und die normative Fundierung von Journalismus.
18. Oktober 1969
Thomas Hanitzsch hat mit der Worlds of Journalism Study Standards in der international vergleichenden Forschung gesetzt und war vorher maßgeblich an der Etablierung der Journalism Studies Division innerhalb der ICA beteiligt. Seit 2010 ist er Professor in München.
4. Dezember 1934 bis 11. Oktober 2011
Der Name Hanno Hardt steht für eine marxistisch geprägte kritische Kommunikationswissenschaft. Er lehrte in Iowa und Ljubljana und war in den 1970er- und 1980er-Jahren auch in Deutschland mehrfach Kandidat für eine Professur.
18. Juli 1959
Seine Affinität zur Publizistik entdeckte Fritz Hausjell, der als fünftes von sechs Kindern geboren wird, schon früh – als Schülerzeitungsredakteur. Während seines Studiums der Publizistik und Pädagogik arbeitete er zunächst selbst journalistisch.
3. Juli 1894 bis 1945? (1957 für tot erklärt)
Walther Heide gelang es, im Zuge der NS-Machtübernahme die selbsterwählte Rolle eines „Treuhänders der Zeitungswissenschaft“ tatsächlich auszufüllen. Als Präsident des Deutschen Zeitungswissenschaftlichen Verbandes stimmte er das Fach auf die Leitlinien des Nationalsozialismus ein.
2. März 1944
Joan Hemels war Professor in Amsterdam und Antwerpen, aber zugleich an vielen deutschsprachigen Instituten zu Hause – als profunder Kenner der niederländischen Fach- und Kommunikationsgeschichte sowie als Brückenbauer.
7. März 1966
Hohlfelds Wirken in Lehre und Forschung ist vor allem von der Beschäftigung mit Innovationen und Wandel in Medien, Journalismus und Öffentlichkeit bestimmt. Seine theoretisch fundierten Forschungstätigkeiten betrachten zudem die praktische Relevanz der Kommunikationsforschung als ernst zu nehmende Herausforderung.
17. Oktober 1935 bis 13. Mai 2000
Wie kein Zweiter steht Horst Holzer dafür, dass es in den 1960er- und 1970er-Jahren auch in der Kommunikationswissenschaft eine Strömung gab, die Machtstrukturen kritisch durchleuchtete und auf eine Veränderung der Gesellschaft hinwirken wollte, sich im Fach aber aus wissenschaftsinternen und -externen Gründen kaum Geltung verschaffen konnte.
11. August 1944
Walter Hömberg ist ein Schüler von Günter Kieslich. Hömberg hat in Eichstätt mehr als 20 Jahre Journalisten ausgebildet, in der DGPuK den Informationsdienst Aviso erfunden und der Fachgesellschaft als Vorsitzender gedient.
17. Januar 1956 bis 1. März 2015
Kurt Imhof hatte als normativer Öffentlichkeitstheoretiker und als empirischer Erforscher der Medienqualität eine Ausstrahlung im gesamten deutschen Sprachraum. Der Schweizer Soziologe und Kommunikationswissenschaftler schreckte vor keiner Kritik an der Medienpraxis zurück.
16. September 1865 bis 1. Juni 1943
Wilhelm Kapp war zunächst evangelischer Pfarrer. Sein politisches Engagement und seine publizistischen Tätigkeiten führten zu einem Lehrauftrag für Publizistik und Zeitungswesen an der Universität Freiburg, wo er 1927 das Institut für Zeitungswissenschaft gründete.
20. Mai 1943
Hans Mathias Kepplinger gehört zu den meistzitierten und meistbeachteten Kommunikationswissenschaftlern in Deutschland, dessen Thesen kontrovers diskutiert wurden und werden. Er gilt als eine zentrale Figur der „Mainzer Schule“. Im Zentrum seiner Forschung steht das Verhältnis zwischen Realität und Medienrealität.
13. April 1943 bis 14. August 2004
Mit Dietrich Kerlen kam die Buchwissenschaft ans Leipziger Institut. Der promovierte Theologe und Philosoph hatte eine Verlagskarriere hinter sich und vorher bei Bertelsmann gearbeitet – dem Stifter der Professur.
24. Januar 1924 bis 9. Dezember 1971
Günter Kieslich war einer der prominentesten Fachvertreter seiner Generation, dessen Fähigkeiten über mehrere Jahrzehnte hinweg in Erinnerung geblieben sind.
20. September 1955
Elisabeth Klaus zählt zu den wichtigen Vertreterinnen und Vertretern der Gender Media Studies im deutschsprachigen Raum. Kommunikations- und Medienwissenschaft betreibt sie als kritische Gesellschaftswissenschaft und zeigt, wie produktiv die Verbindung von Cultural Studies und Gender Studies für die Analyse sozialer Ungleichheit in und durch Medien ist.
7. April 1975
Katharina Kleinen-von Königslöw ist Expertin für politische Kommunikation. Nach Stationen als Projektmitarbeiterin in Bremen und Universitätsassistentin in Wien sowie einer Assistenzprofessur in Zürich nahm sie 2016 einen Ruf an die Universität Hamburg an.
24. September 1941
Ein Marxist aus der Mainzer Schule: Manfred Knoche hat bei Elisabeth Noelle-Neumann studiert, wurde dann in Berlin zum Medienkonzentrationsforscher und brauchte einen langen Umweg bis zur Berufung nach Salzburg.
18. Mai 1980
Thomas Koch ist ein Paradebeispiel für die neue, junge Generation kommunikationswissenschaftlicher Professoren, die nach dem Studium ohne Umwege die akademische Laufbahn eingeschlagen und es zielstrebig auf eine Lebenszeitstelle geschafft haben.
2. Dezember 1934
Ursula E. Koch ist 1985 aus Paris auf den Münchner Traditionslehrstuhl berufen worden. Sie hat dort drei Professoren ausgebildet, zahlreiche Examensarbeiten betreut und mit großen Ausstellungen für das Fach und die Mediengeschichte geworben. Außerdem steht sie wie kaum eine zweite Fachvertreterin für die Verbindung nach Frankreich.
31. Mai 1929 bis 1. Januar 2015
Der Name Kurt Koszyk ist in der Kommunikationswissenschaft untrennbar mit Pressegeschichte und Journalistenausbildung verbunden. Grund dafür ist vor allem sein Beitrag zum Auf- und Ausbau des Instituts für Zeitungsforschung sowie des Instituts für Journalistik in Dortmund.
24. April 1938
Wolfgang Rudolf Langenbucher hat in München und Wien Nachhaltiges geschaffen. Als Institutionenbauer steht er für den Journalistik-Diplomstudiengang in München und für die Bewältigung des Massenbetriebs in Wien. Als Impulsgeber trieb er die Kanonisierung des Hochkulturjournalismus voran und steht für die Unverzichtbarkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
23. August 1932 bis 15. April 1995
Winfried B. Lerg führte die historische und systematische Kommunikationswissenschaft zusammen. Er bearbeitete viele Forschungsfelder als Pionier und steht für die Publizistikwissenschaft der 1970er- und 1980er-Jahre, die sich mit Begleitforschung zu Bildschirmtext und Kabelfernsehen aktiv dem technologischen Wandel zuwandte.
10. August 1936 bis 21. Oktober 1996
Ausgestattet mit reichlich Praxiserfahrung sowie Praxiskontakten kam Gertraud Linz-Abich 1992 eher überraschend an das sich neu aufbauende Leipziger Institut. Gemeinsam mit Michael Haller arbeitete sie bis zu ihrem frühen Tod an einem neuen Studienangebot im Bereich Journalismus.
22. Juli 1919 bis 29. Juli 2021
Jahrzehntelang war das Wiener Institut für Publizistik eng mit dem Namen Marianne Lunzer-Lindhausen verbunden. Über ihre eigenen Schwerpunkte in der Forschung hinaus leistete Lunzer dabei auch einen wesentlichen Beitrag zur Akademisierung des österreichischen Journalismus.
17. April 1977
Mit Beginn des Jahres 2016 trat Maria Löblich die Nachfolge von Hermann Haarmann an der Arbeitsstelle Kommunikationsgeschichte und Medienkulturen des Berliner Fachinstituts an.
30. Januar 1929 bis 9. Juli 1985
Das Wirken Elisabeth Löckenhoffs war über drei Jahrzehnte eng mit der Geschichte des Instituts für Publizistik an der Freien Universität Berlin verbunden - als Assistentin von Emil Dovifat, als rechte Hand von Fritz Eberhard und ab 1972 selbst als Professorin.
6. Januar 1922 bis 6. Dezember 2010
Dass Gerhard Maletzke zu den „Klassikern der Kommunikationswissenschaft“ gehört (Meyen/Löblich 2006), dürfte zumindest im deutschen Sprachraum unbestritten sein. Seine Psychologie der Massenkommunikation von 1963 ist innerhalb weniger Jahre zum Standardwerk geworden.
5. März 1952
Claudia Mast ist eine der ersten Frauen, die in der Kommunikationswissenschaft alle akademischen Qualifikationen erworben hat. In ihrem Selbstverständnis als Professorin steht die Verbindung von Wissenschaft und Praxis an erster Stelle.
9. Januar 1977
Mit weit über 50 Zeitschriften-Publikationen ist Jörg Matthes, seit 2011 Professor am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien, zum Leuchtturm des akademischen Nachwuchses im Fach geworden.
22. August 1909 bis 29. August 1945
Als Zeitungswissenschaftler im Dritten Reich gelang es Hubert Max, das Ansehen des Fachs zu verbessern. Dies war ihm vor allem durch seine starke Nähe zur NSDAP möglich.
10. Februar 1885 bis 16. Januar 1954
Gerhard Menz prägte als Buchhandelsforscher, Zeitungswissenschaftler und Betriebswirtschaftler über lange Zeit unterschiedliche Bereiche des Fachs. Er war sowohl an der Handels-Hochschule als auch an der Universität in Leipzig tätig. Mit einem Kommentar von Hans Altenhein (2021).
31. Juli 1940 bis 20. Februar 2020
Klaus Merten hat bei Niklas Luhmann promoviert, war Methoden-Professor in Gießen und hat in Münster geholfen, den Konstruktivismus in der Kommunikationswissenschaft salonfähig zu machen.
24. September 1954
Als Student und späterer Lehrbeauftragter hat Lothar Mikos die politischen Auseinandersetzungen am Berliner Fachinstitut nach der Studentenbewegung erlebt. Nach langjähriger Tätigkeit als Journalist geht er Anfang der 1990er-Jahre wieder in die Wissenschaft.
12. Februar 1901 bis 17. Januar 1963
Hans Amandus Münster gehört zusammen mit Karl Kurth zu den Zeitungswissenschaftlern, die während der Diktatur das Fach ganz maßgebend im nationalsozialistischen Sinne zu prägen versuchten.
11. Februar 1952
In einem biografischen Interview hat Irene Neverla (2011: 166) ihr Profil selbst auf den Punkt gebracht: „Ich arbeite gern in Randfeldern, in denen man Neues entdecken und Forschung innovativ gestalten kann.“ Dieses Muster zieht sich wie ein roter Faden durch die Karriere der Österreicherin.
19. Dezember 1916 bis 25. März 2010, amtlich zuletzt Elisabeth Noelle
Die Arbeiten von Noelle-Neumann zählen zu den Schlüsselwerken der Kommunikationswissenschaft (vgl. Holtz-Bacha/Kutsch 2002). Für kaum eine andere Person ist die Bezeichnung als „Klassiker“ des Fachs zutreffender (vgl. Meyen/Löblich 2006).
22. März 1934 bis 19. Juli 1975
Christian Padrutts früher Tod erschütterte die noch wenig gefestigte schweizerische Publizistikwissenschaft. Als Historiker, Journalist und Zeitungswissenschaftler verstand Padrutt es, Theorie und Praxis im Zuge der sozialwissenschaftlichen Wende zu vereinen.
20. August 1920 bis 6. Dezember 1981
Kurt Paupié zählte zur ersten Generation derjenigen, die sich im Fach Zeitungswissenschaft habilitiert haben. Angesichts seiner NS-Vergangenheit bedeutete seine Berufung ans Wiener Fachinstitut aber eine weitere Verzögerung des dort seit 1945 nötigen Neuanfangs.
7. Oktober 1952
Ingrid Paus-Hasebrink hat sich erst spät für die Universität entschieden: Nach Stationen im Journalismus, in der Erwachsenenbildung und in der Pädagogik wurde sie 2001 Professorin für Audiovisuelle Kommunikation in Salzburg und hat diesen Fachstandort seither auch institutionell geprägt.
18. September 1962 bis 19. Juni 2021
Mit seinem wirtschaftswissenschaftlichen Studium gehört Peiser zu der großen (vgl. Meyen 2004: 201), auch heute noch zahlreichen (Wirth et al. 2008: 91-92), jedoch aufgrund der fortschreitenden Institutionalisierung des Fachs vermutlich abnehmenden Gruppe der Quereinsteiger.
26. November 1958
Barbara Pfetsch steht für international vergleichende sowie interdisziplinäre Forschung und lebt die globale Vernetzung von Wissenschaft seit ihren Studientagen. Von 2004 bis 2012 hat sie das Fach im DFG-Fachkollegium Sozialwissenschaften vertreten.
26. April 1900 bis 14. Dezember 1992
Als Institutsleiter in Münster und Mitgründer der DGPuK hat Henk Prakke die deutschsprachige Kommunikationswissenschaft in den 1960er-Jahren aus einer Krise geführt. Die inhaltliche Leistung des Niederländers (und hier vor allem seine Theorie der „funktionalen Publizistik“) ist aber umstritten.
1. Oktober 1965
Elizabeth Prommer ist die erste und bis dato einzige Professorin für Kommunikationswissenschaft an der Universität Rostock. Seit 2011 leitet sie das dortige Institut für Medienforschung.
2. September 1923 bis 11. März 2010
Harry Pross wurde als Seiteneinsteiger nach einer Karriere als Journalist und Schriftsteller 1968 nach Berlin berufen. Seine Wirkung resultierte nicht aus Beiträgen zur damals entstehenden empirischen Forschung, sondern aus dem Reichtum eines der geistes- und sozialwissenschaftlichen Tradition verpflichteten öffentlichen Intellektuellen.
20. August 1943
Ulrich Pätzold hat auch als Wissenschaftler immer journalistisch und redaktionell gearbeitet. Er trug dazu bei, die akademische Journalistenausbildung zu etablieren oder vielmehr zu reformieren, um so den „Antagonismus von Theorie und Praxis“ in der Publizistikwissenschaft zu durchbrechen.
29. Dezember 1944
Horst Pöttker ist eine der wichtigsten Stimmen der akademischen Journalistenausbildung in Deutschland. Er hat fast zwei Jahrzehnte in Dortmund gelehrt, in der Öffentlichkeit immer wieder für den Beruf geworben und der Journalistikwissenschaft eine eigene Fachzeitschrift beschert.
13. August 1947 bis 25. Mai 2024
Pürer gilt als Mittler zwischen Wissenschaft und Berufspraxis, als beliebter Hochschullehrer und einer der letzten Generalisten des Fachs. Seine akademische Laufbahn begann bereits während seiner Studienzeit am Salzburger Institut für Publizistik und Kommunikationstheorie (1969 bis 1973) als Hilfskraft für Günter Kieslich, der auch Pürers Doktorvater werden sollte.
11. Mai 1943
Günther Rager steht für die Verbindung von Journalistenausbildung und empirischer Forschung. Er war zweieinhalb Jahrzehnte Professor in Dortmund und hat zwischendurch den Fachstandort Leipzig gerettet.
29. November 1929 bis 4. Oktober 1994
Der Soziologe Horst Reimann brachte die Kommunikationwissenschaft an die Universität Augsburg. Engagement und internationale Kontakte ließen ihn dort Vizepräsident werden.
3. März 1935
Karl Friedrich Reimers war von 1991 bis 1993 Gründungsdekan in Leipzig und schuf dort eines der größten Fachinstitute sowie ein besonderes Profil. Seine wissenschaftliche Heimat war die HFF in München, wo er von 1975 bis 2001 als Professor lehrte.
10. November 1971
Carsten Reinemann ist am Mainzer Fachinstitut sozialisiert worden und seit 2008 Inhaber eines Lehrstuhls in München. Dort steht er vor allem für politische Kommunikation. Über die Grenzen des Fachs hinaus bekannt geworden ist er durch seine Studien zu den TV-Duellen vor Bundestagswahlen – ein Gemeinschaftswerk mit Marcus Maurer.
2. April 1944 bis 3. August 2013
Der Soziologe Karsten Renckstorf entwickelte in Abgrenzung zu dem damals vorherrschenden Bild passiver Medienrezipienten einen Ansatz, der von aktiver Mediennutzung auf der Basis individueller Bedürfnisse ausging. Im Fach gilt er außerdem als Wegbereiter von „Mixed Methods“.
1978
Bjørn von Rimscha wurde von einer Oberassistentenstelle in Zürich zum Professor ans Institut für Publizistik der Universität Mainz berufen. Dort verantwortet er den Arbeitsbereich Medienwirtschaft.
6. August 1920 bis 6. September 2005
Als Inhaber des Lehrstuhls für Zeitungswissenschaft in München gelang es dem journalistischen Seiteneinsteiger Otto B. Roegele, die Vorbehalte gegenüber der Disziplin zu überwinden und den institutionellen Ausbau des Fachs sowie die empirisch-sozialwissenschaftliche Wende voranzutreiben.
15. März 1913 bis 30. März 1999
Franz (Karl Konrad) Ronneberger war ein deutscher Jurist, Politik- und Kommunikationswissenschaftler, der das seinerzeit noch kleine Fach durch viele Publikationen prägte, eine sozialwissenschaftliche Grundlegung vornahm und insbesondere durch die Entwicklung des Schwerpunkts Kommunikationspolitik deutliche Spuren hinterlassen hat [1].
17. August 1974
Constanze Rossmann ist seit 2014 Professorin für Kommunikationswissenschaft an der Universität Erfurt. Ihr Name steht insbesondere für Gesundheitskommunikation, deren Verankerung im deutschen Fach sie entscheidend vorantrieb.
1. März 1936 bis 27. November 2022
Dieter Roß steht für die Öffnung des Fachs in Richtung Medienpraxis: Der Historiker wurde 1983 auf eine Professur für den Hamburger Teilstudiengang Journalistik berufen. Vorher hat er 18 Jahre lang am Hans-Bredow-Institut gearbeitet und war dort unter anderem Redakteur der Zeitschrift Rundfunk und Fernsehen.
23. Mai 1950
Stephan Ruß-Mohl ist Professor in Lugano und Gründer des European Journalism Observatory. Als Quereinsteiger aus der Praxis etablierte er sich als Verfechter von Qualität und Glaubwürdigkeit des Journalismus.
31. Dezember 1933
Manfred Rühl ist ein Pionier der deutschen Kommunikationswissenschaft. Er hat die funktional-strukturelle Systemtheorie für das Fach (genauer: für die Journalismusforschung) fruchtbar gemacht und grundlegende Arbeiten im Bereich PR vorgelegt. Rühl ist Gründungsmitglied der DGPuK, war Vorsitzender der Fachgesellschaft und ist bis ins hohe Alter ein kritischer Beobachter fachinterner Entwicklungen geblieben.
6. Januar 1931 bis 8. Juni 2012
Ulrich Saxer ist der Vater der Publizistikwissenschaft in Zürich. Seine Herkunft aus einem akademischen Milieu und seine Liebe zur Kunst erklären, warum er auch Themen bearbeitet hat, die nicht dem kommunikationswissenschaftlichen Mainstream folgten.
23. September 1945
Wilfried Scharf hat das Göttinger Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft vier Jahrzehnte geprägt und am Laufen gehalten. Umso tragischer, dass er am Ende auch dessen Schließung mittragen musste.
29. November 1976
Christian Schemer ist seit 2014 Professor am Mainzer Institut für Publizistik und beschäftigt sich dort vor allem mit der Kommunikation über und Vorurteilen zu sozialen Gruppen.
28. Oktober 1940
Siegfried J. Schmidt hat wichtige Beiträge zur Texttheorie sowie zur empirischen Literaturwissenschaft vorgelegt und dann konstruktivistische Grundannahmen in die Medien- und Kommunikationsforschung eingeführt – unter anderem als Lehrstuhlinhaber in Münster.
13. Februar 1934 bis 6. Oktober 2023
Michael Schmolke war von 1973 bis 2002 Professor an der Universität Salzburg, hat dabei diesen Fachstandort auch institutionell entscheidend geprägt und die medienpolitischen Debatten in Österreich beeinflusst. Seine Qualifikationsschriften über die konfessionelle Presse haben Schmolke außerdem zu einem gefragten Experten in katholischen Gremien gemacht.
15. Mai 1947
Beate Schneiders Karriere im Fach ist mit dem Standort Hannover verknüpft. Sie hat hier mehr als ein Vierteljahrhundert auch institutionelle Arbeit geleistet und vor allem mit Studien über das Verhältnis von Medien und Politik auf sich aufmerksam gemacht.
27. Juli 1935 bis 27. Dezember 1993
Keine Professur, keine Habilitation - dennoch hat Erhard Schreiber eines der ersten Lehrbücher des Fachs vorgelegt und damit mehrere Studentengenerationen geprägt. Der DDR-Flüchtling beschäftigte sich intensiv mit der DDR-Journalistik und galt sowohl hierbei als auch allgemein als kritischer Kopf.
13. Mai 1974
Der Mainzer Professor Tanjev Schultz gehört als langjähriger Journalist und Buchautor zu der immer kleiner werdenden Zahl echter Praktiker auf Lehrstühlen der Kommunikationswissenschaft in Deutschland.
18. Juli 1874 bis 30. November 1941
Erich Schulz steht als Helfer an der Wiege der Zeitungswissenschaft – als Bibliothekar und Zeitungssammler in Dortmund sowie als Herausgeber des Westfälischen Magazins, das dem entstehenden Fach ein erstes Forum bot.
11. August 1938
Winfried Schulz war 2014 erst der zweite Deutsche, der ICA Fellow wurde. Er ist Mitherausgeber des erfolgreichsten Lehrbuchs im Fach und Autor von Standardwerken zur Nachrichtenselektion und zur politischen Kommunikation.
5. Juni 1885 bis 27. April 1943
Schönes wissenschaftliche Arbeiten lassen sich drei Gebieten zurechnen, wobei seine theoretischen Ansätze zur Zeitungswissenschaft eine Schnittmenge der Arbeiten zur Pressegeschichte, kommunaler Öffentlichkeit und Statistik darstellen.
27. Juli 1930 bis 27. November 2013
Der Weg von Walter J. Schütz in der Kommunikationswissenschaft ist „zumeist außerhalb der üblichen akademischen Bahnen verlaufen“ (Schneider/Scherer 2000: 362).
12. August 1909 bis 9. Juli 1975
Franz Alfred Six stieg im Dritten Reich innerhalb kurzer Zeit zu einem der zentralen Vertreter der Zeitungswissenschaft auf. Seine Blitzkarriere im Fach ist unmittelbar mit der NS-Herrschaft und Six’ politischer Laufbahn im Regime verknüpft.
25. Januar 1950
Heinz Starkulla junior wandte sich nach Abschluss seines Soziologiestudiums der Kommunikationswissenschaft am Münchener Institut zu, dem auch sein Vater von 1946 bis 1985 angehörte (vgl. Starkulla 2004).
22. Oktober 1922 bis 25. November 2005
Heinz Starkulla gehört zur Münchner Schule der Zeitungswissenschaft. Er hat fast 40 Jahre am Institut gelehrt, dort unter anderem Hans Wagner, Wolfgang R. Langenbucher und Peter Glotz geprägt und dafür gesorgt, dass Otto Groths Siebenbänder Die unerkannte Kulturmacht erscheinen konnte.
10. Mai 1951
Hans-Jörg Stiehler hat das Handwerk der empirischen Sozialforschung in der DDR gelernt. Anderthalb Jahrzehnte am Zentralinstitut für Jugendforschung sowie Promotion A und B ebneten ihm Anfang der 1990er-Jahre den Weg auf eine Professur am Leipziger Institut.
17. November 1940 bis 23. Juni 2019
Heinz-Werner Stuiber hat mehr als zwei Jahrzehnte in München gelehrt und war dort unter anderem für den Diplomstudiengang Journalistik zuständig. Von Stuiber stammt ein Standardwerk über den Rundfunk in Deutschland.
3. Dezember 1940
Dass Franz Stuke Medienpädagoge geworden ist, wundert angesichts seiner Studienfächer und seiner Tätigkeit als Lehrer nicht. Aber auch der Kontext der 1970er-Jahre dürfte hier eine Rolle gespielt haben.
22. Januar 1925 bis 14. Mai 1998
Das Vokabular der Kommunikationswissenschaft verdankt Hertha Sturm den Begriff der „fehlenden Halbsekunde“. Die Medienpsychologin setzte sich im Bildungsfernsehen für eine zuschauerfreundliche Dramaturgie ein – und half quasi nebenbei, die sozialwissenschaftliche Wende in München zu festigen.
8. Oktober 1944
Bernd Sösemann ist Historiker mit starken Interessen im Bereich Kommunikationswissenschaft. Er hat ein Vierteljahrhundert an der Freien Universität Berlin gelehrt und sich vor allem mit akribischer Editionsarbeit einen Namen gemacht.
13. Mai 1941
Will Teichert etablierte den „Uses and Gratifications“-Ansatz im Fach und stellte sich mit seinem soziologisch geprägten Fokus auf ein aktives Medienpublikum gegen damalige Annahmen über passive Medienrezipienten. Der praxisnahe Wissenschaftler sieht sich außerdem besonders der journalistischen Qualität verpflichtet.
10. März 1955
Anna Maria Theis-Berglmair steht für Forschung in den Bereichen Organisationskommunikation und neue Kommunikationstechnologien. Außerdem prägte sie das Fach als stellvertretende Vorsitzende der DGPuK und im Selbstverständnisausschuss der Fachgesellschaft.
12. Januar 1957
Barbara Thomaß zählt zu den wichtigsten Experten der international vergleichenden Mediensystemanalyse. Über Journalistenausbildung und Medienaufsicht wirkt sie auch auf die journalistische Praxis ein.
27. April 1940
Jan Tonnemacher hat als Lehrstuhlinhaber anderthalb Jahrzehnte Journalisten in Eichstätt ausgebildet. Der studierte Volkswirt brachte hier Erfahrungen aus Auftragsforschung, Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit ein.
25. Januar 1901 bis 18. Dezember 1943
Hans Traub ist ohne Zweifel einer der bekanntesten und wichtigsten Vertreter einer „zweiten Generation“ von Zeitungswissenschaftlern, die um die Jahrhundertwende geboren wurde und der ersten Generation von Gründern des Fachs (Karl d'Ester, Emil Dovifat) nachfolgte (vgl. Kutsch 1984: VIII).
3. Mai 1947
Der Psychologe Peter Vitouch wurde 1987 auf eine Professur ans Wiener Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft berufen. Dort war er Anlaufstelle für empirische Methoden und gehörte darüber hinaus zu den frühen Akteuren der medienpsychologischen Wirkungsforschung im deutschsprachigen Raum.
23. März 1953
Als gebürtiger Politikwissenschaftler gelangte Gerhard Vowe über die Informations- und Dokumentationswissenschaft sowie den Modellversuch Journalisten-Weiterbildung an der FU Berlin in die Kommunikationswissenschaft.
11. Januar 1937
Anlässlich seiner Emeritierung im Jahr 2002 zitierte Hans Wagner ein chinesisches Sprichwort, wonach derjenige, der nicht gegen den Strom schwimmt, niemals an die Quelle kommt. Große Teile seines wissenschaftlichen Wirkens hat er damit selbst treffend charakterisiert.
14. Mai 1893 bis 11. November 1955
Albert Wand war für die entstehende Disziplin als Bewahrer einer zentralen Einrichtung wichtig: Nach 1945 hat er das Dortmunder Institut für Zeitungsforschung gerettet und die Bestände entscheidend ergänzt.
23. Februar 1880 bis 22. Oktober 1961
Der Historiker und Journalist Karl Weber gehörte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Zürich und dann auch in Bern zur zweiten Generation der Publizistikwissenschaftler in der Schweiz. Er trug zur Institutionalisierung und ein Stück weit auch zur theoretischen Fundierung des Fachs bei.
5. April 1968 bis 13. Februar 2018
Als Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikationswissenschaft an der Universität Greifswald steht Stefan Wehmeier allen voran für das Forschungsfeld Organisationskommunikation, in dessen Rahmen er nach dem Zusammenspiel zwischen PR und Gesellschaft sowie nach dem Beitrag von PR für eine demokratische Gesellschaft fragt.
24. März 1948
Siegfried Weischenberg hat in Deutschland die hochschulgebundene Journalistenausbildung mitinitiiert, Systemtheorie und Konstruktivismus in der Kommunikationswissenschaft etabliert, den Journalismus in Deutschland empirisch erforscht und zuletzt zu Max Weber gearbeitet.
2. Mai 1944
Hans-Jürgen Weiß war in den 1980er-Jahren als Mittelbauer im DGPuK-Vorstand und gewählter DFG-Fachgutachter für die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Dass er erst mit gut 50 Jahren auf einen Lehrstuhl berufen wurde (in Berlin), hatte auch politische Gründe. Inhaltlich steht sein Name vor allem für die kontinuierliche Fernsehprogrammforschung
26. März 1866 bis 17. März 1952
Oskar Wettstein legte als erster Leiter des Journalistischen Seminars mit normativen Vorstellungen zu Pressewesen und Journalismusberuf den Grundstein für die Publizistik an der Universität Zürich.
16. März 1946
Dieter Wiedemann ist ein Medienwirkungsforscher aus der DDR, der das dort gesammelte wissenschaftliche Kapital für eine Karriere im vereinten Deutschland nutzte und als Langzeit-Präsident maßgeblich für die Profilierung der Babelsberger Filmuniversität sorgte.
19. Dezember 1943
Jürgen Wilke hat das Fach ein Vierteljahrhundert entscheidend geprägt: als Nachfolger von Elisabeth Noelle-Neumann in Mainz, als DGPuK-Vorsitzender und Organisator von zwei Jahrestagungen und nicht zuletzt durch eine Fülle von Publikationen.
12. Juni 1959
Werner Wirth hat maßgeblich dazu beigetragen, die Methodenausbildung im Fach zu kanonisieren, und selbst in zahlreichen Publikationen Standards für die empirische Forschung gesetzt.
27. Oktober 1972
Geprägt von Wolfgang Donsbach und Werner Früh bringt Carsten Wünsch frische Ideen in der empirischen und theoretischen Medienrezeptions- und Medienwirkungsforschung an die Universität Bamberg.
5. November 1941 bis 3. November 2003
Der sozialdemokratische Wirtschaftswissenschafter Axel Zerdick prägte ab den 1970er-Jahren die Gebiete Medien- und Internetökonomie. Heute gilt er im Fach als Pionier und Vordenker emergierender Medienstrukturen und Marktmodelle. Seinen Leitgedanken (Wissenschaft, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu vernetzen) lebte er selbst vor.