Jörg Matthes

9. Januar 1977

Lexikoneintrag von Nadine Oesterberg am 17. Januar 2017

Mit weit über 50 Zeitschriften-Publikationen ist Jörg Matthes, seit 2011 Professor am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien, zum Leuchtturm des akademischen Nachwuchses im Fach geworden.

Stationen

Geboren in Arnstadt. Vater Ingenieur. 1995 bis 2002 Doppelstudium der Psychologie sowie der Medienwissenschaft, Philosophie und Interkulturellen Wirtschaftskommunikation an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 2002 bis 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Jena. 2003 bis 2009 wissenschaftlicher Assistent und Postdoc am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich. 2007 Promotion (Doktorvater: Werner Wirth). 2008 Dissertationsförderpreis der DGPuK. 2009 bis 2011 Assistenzprofessur an der Universität Zürich. 2011 Rufe an die Universitäten Wien, Amsterdam, Berlin (FU) sowie München. Lehrstuhl an der Universität Wien. Forschungsaufenthalte an der Ohio State University (2008) und an der Georgetown University in Washington, DC. Ledig, zwei Kinder.

Publikationen

  • Operationalisierung von Vertrauen in Journalismus. In: Medien & Kommunikationswissenschaft 51. Jg. (2003), S. 5-23 (mit Matthias Kohring).
  • The Need for Orientation towards News Media: Revising and Validating a Classic Concept. In: International Journal of Public Opinion Research Vol. 18 (2006), S. 422-444.
  • Framing-Effekte. Zum Einfluss der Politikberichterstattung auf die Einstellung der Rezipienten. München: R. Fischer 2007 (Dissertation).
  • The Content Analysis of Media Frames: Toward Improving Reliability and Validity. In: Journal of Communication Vol. 58 (2008), S. 258-279 (mit Matthias Kohring).
  • Exposure to Counter-Attitudinal News and the Timing of Voting Decisions. In: Communication Research Vol. 39 (2012), S. 147-169.
  • Framing Politics: An Integrative Approach. In: American Behavioral Scientist Vol. 56 (2012), S. 247-259.
  • Framing. Baden-Baden: Nomos 2014.

Mit weit über 50 hochrangigen Journal-Publikationen, einem Dutzend Monografien und unzähligen Buchkapiteln zählt Jörg Matthes schon in jungen Jahren zu den produktivsten Fachvertretern, die die Kommunikationswissenschaft hervorgebracht hat. Von seinem Renommee zeugen ferner, um nur einige Beispiele zu nennen, seine Mitherausgeberschaft der Fachzeitschriften Communication Methods & Measures und Journal of Communication, zahlreiche Auszeichnungen und Preise von nationalen und internationalen Fachgesellschaften sowie nicht zuletzt zahlreiche Drittmittelprojekte.

Ihren Ausgangspunkt nahm die wissenschaftliche Karriere von Matthes in Jena. Nachdem er dort vor allem von Matthias Kohring geprägt wurde, wechselte er zur „Kaderschmiede“ von Werner Wirth nach Zürich. Wirth und Kohring waren dann folgerichtig Gutachter seiner preisgekrönten Dissertation (vgl. Matthes 2007). Nach zwei Jahren als Assistenzprofessor im nationalen Forschungsschwerpunkt NCCR Democracy wurde die Bilderbuchkarriere komplettiert, als Matthes zeitgleich Rufe an vier Universitäten hatte (Wien, Amsterdam, Berlin und München) und sich schließlich für Wien entschied. Neben der Werbeforschung liegen seine Schwerpunkte in der politischen Kommunikationsforschung, in der Inhalts-, Rezeptions- und Wirkungsforschung sowie im Bereich Methoden. Als Sprecher der Fachgruppe Methoden war er zudem von 2010 bis 2013 Leiter des DGPuK-Ausschusses zur Evaluation der Methodenausbildung in den BA- und MA-Studiengängen (vgl. Matthes et al. 2011).

Literaturangaben

  • Jörg Matthes: Framing-Effekte. Zum Einfluss der Politikberichterstattung auf die Einstellungen der Rezipienten. München: R. Fischer 2007.
  • Jörg Matthes/Christoph Kuhlmann/Volker Gehrau/Olaf Jandura/Wiebke Möhring/Jens Vogelgesang/Carsten Wünsch: Zur Methodenausbildung in kommunikationswissenschaftlichen Bachelor- und Masterstudiengängen. Empfehlungen einer Kommission im Auftrag der Fachgruppe Methoden der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. In: Publizistik 56. Jg. (2011), S. 461-481.

Weblink

Empfohlene Zitierweise

Nadine Oesterberg: Jörg Matthes. In: Michael Meyen/Thomas Wiedemann (Hrsg.): Biografisches Lexikon der Kommunikationswissenschaft. Köln: Herbert von Halem 2017. http://blexkom.halemverlag.de/joerg-matthes/ (Datum des Zugriffs).