Hildegard Pleyer begann ihr Studium im Sommersemester 1955, schloss es fünf Jahre später mit einer Promotion bei Walter Hagemanns Nachfolger Henk Prakke ab und war dann freiberuflich für den Westdeutschen Rundfunk tätig. Ihr Mann Peter Pleyer (1933 bis 2011) kam ein Semester später nach Münster und blieb dem Institut für Publizistik nach seiner Promotion und einem kurzen Abstecher zur Bundeszentrale für politische Bildung als Projektmitarbeiter zunächst erhalten, bis er 1971 Professor für Medienpädagogik an der Fachhochschule Münster wurde.
Stammen Sie beide aus Münster?
Hildegard Pleyer: Nein.
Peter Pleyer: Ich bin nach Münster erst zum Studium gekommen.
Und warum wählten Sie gerade Münster?
Peter Pleyer: Aufgrund meines Abiturs waren die Lehrer, bei denen ich die letzten Jahre Unterricht hatte, der Meinung, ich sollte Lehrer werden, weil ich angeblich ein pädagogisches Geschick hätte. Aber damit bin ich voll aufs Gesicht gefallen. Irgendwann habe ich gesagt: Das kannst du nicht mehr länger aushalten, jetzt machst du das, was du ursprünglich machen wolltest. Bei mir stand schon in der Abiturzeitung als Berufsziel Journalist. Dann blieb natürlich die Frage, wo man hingeht. Und nachdem außerdem Film mein Hobby war – ich war immer mindestens so lange im Kino wie in der Schule –, war für mich ganz klar: Wenn du Publizistik machst, dann geht das nur in Münster, denn Münster ist der einzige Standort, wo es ein Filmseminar gibt. Der Einzige, der etwas mit Film im Sinn hatte, war Walter Hagemann. Er war ja auch der stellvertretende Vorsitzende der Filmclub-Bewegung neben Johannes Eckardt. Außerdem war ich schon am Ort, was die Sache natürlich vereinfacht hat. Ich hatte vorher bei den Mathematikern Assistenten kennengelernt, die die Nase ziemlich hoch hatten. Und dann kam ich in das Institut für Publizistik rein, klopfte bei dem Assistenten, da saß seine Freundin auf dem Sofa, sie tranken Kaffee und luden mich als Erstes auf eine Tasse ein.
Hildegard Pleyer: Das waren die Publizisten.
Peter Pleyer: Das waren die Publizisten. Und dieser Empfang hat mir so gut gefallen, dass ich mir gesagt habe: Hier bist du zu Hause. So bin ich zur Publizistik gekommen. Ich habe dann vom Wintersemester 1955/56 an Publizistik studiert. Meine Frau ist schon ein Semester früher gekommen, im Sommer 1955.
Was hatten Sie denn für Nebenfächer?
Peter Pleyer: Das war die große Frage. Ich hatte zwischendurch etwas Latein gemacht. Nur, was wollen Sie denn in einer Publizistik-Dissertation mit Latein? Das war ein bisschen abwegig. Ich war auch ganz froh, dass ich mit Latein nichts mehr zu tun hatte. Man hat dann eben das genommen, was zu der Zeit am Institut gang und gäbe war: Geschichte und Öffentliches Recht. Wobei man ein Dissertationsthema haben musste, für das man ein Stück Öffentliches Recht brauchte. Es musste einen Fachbezug geben, sonst wäre das in der Fakultät nicht durchgegangen zur damaligen Zeit. Aber das hinterher darzustellen, war keine große Schwierigkeit.
Hildegard Pleyer: Der Öffentliche Rechtler war uns sehr gewogen. Und das tradierte sich. Da fing einer mal an und dann kam ein ganzer Schwarm hinterher. Sie müssen sich das ganz anders vorstellen als heute. Das war sehr persönlich: Jeder kannte jeden. Es war ein kleines Institut. Und der Chef Walter Hagemann hat jeden neuen Studenten und jede neue Studentin zu einer Privataudienz in sein Zimmer gebeten und ausgefragt: Wo kommen Sie her, was möchten Sie machen, welche Zeitung lesen Ihre Eltern? Und dann: Haben Sie schon einmal praktisch gearbeitet? Nein? Wo wohnen Sie? Bei mir war es Witten an der Ruhr. Dort saß ein alter Kommilitone von ihm. Den hat er angerufen und meinte, er hätte eine Studentin für ihn, die in den nächsten Semesterferien volontiert. Nicht mich hat er gefragt. Und dann bin ich eben in Witten in den nächsten Semesterferien drei Monate in die Lokalredaktionen gegangen und habe gelernt, Meldungen zu schreiben. Dann gingen die Weihen höher. Das nächste Mal bin ich wieder zu Hagemann gebeten worden. Da wurde dann gefragt: Wie war es denn? Sind Sie mit Herrn Kleinkorres gut zurechtgekommen? Das nächste Mal gehen wir bitte in die Hauptredaktion nach Dortmund zu Lambert Lensing. So wurde man auch in den Ferien begleitet. Die letzteStation war der WDR. Das ging bei allen so, da war ich nicht die Ausnahme. Die Studenten wurden damals begleitet in ihrer Ausbildung.
Glauben Sie, diese Begleitung war in anderen Fächern oder an den übrigen Standorten der Disziplin identisch?
Peter Pleyer: Das war spezifisch für Hagemann.
Hildegard Pleyer: Das Institut war sehr familiär. Man kam hin und fühlte sich wohl. Man wurde sehr gut aufgenommen, auch mit Witzen. Als ich kam, war der Chef auf Weltreise. Der Assistent Günter Kieslich sagte: Das macht gar nichts, bleiben Sie mal ruhig bei uns. Hier ist der Poldi Koerner, der promoviert dieses Semester, der soll Ihnen mal ein bisschen helfen, Ihren Stundenplan zu machen. Ich hatte mir 40 Wochenstunden aus den Vorlesungsverzeichnissen herausgeschrieben. Koerner meinte: Das können Sie nicht machen. Und dann hat er mir das Ganze auf 20 zusammengestrichen und sagte: Ich nehme Sie mit. Im nächsten Jahr war Poldi weg und man konnte selber schwimmen.
Also gab es auch einen intensiven Austausch mit höheren Semestern.
Hildegard Pleyer: Ja natürlich. Koerner hat mich auch zu Friedrich Klein ins Öffentliche Recht mitgeschleppt. Wir saßen in der ersten Reihe, weil Koerner ja bei Klein bald seine Prüfung haben würde. Er musste gesehen werden. Ich saß daneben, hinter uns kam erst gar nichts, und dann kamen die anderen Studenten. Wir saßen immer ein bisschen herausgehoben da.
Und Sie haben dann letztlich beide bei Henk Prakke promoviert?
Hildegard Pleyer: Ja, Walter Hagemann war ja zu diesem Zeitpunkt schon weg.
Wann war Ihre Promotion?
Hildegard Pleyer: 1959/60 (vgl. Pleyer 1960).
Herr Pleyer, Sie waren ja mit dem Institut auch noch nach Ihrer Promotion verbunden. In den Archiven tauchen Sie als Mitarbeiter von Henk Prakke auf.
Peter Pleyer: Ich habe 1964 promoviert (vgl. Pleyer 1965) und war, glaube ich, von 1963 an Hiwi für den Bereich Film, zu der Zeit vertreten durch den Filmkritiker Theo Fürstenau. Ich war Fürstenau zugeordnet als eine Art Assistent und durfte immer die Seminararbeiten vorher lesen und einen Vorschlag machen, was man dazu sagen sollte. Nach dem Examen 1965 bin ich nach Bonn gegangen zur Bundeszentrale für politische Bildung und war dort im Filmreferat tätig. Nach einem Jahr kehrte ich dann über Fürstenaus Vermittlung ans Institut nach Münster zurück. Fürstenau hatte gute Beziehungen zum Bundesinnenministerium und unterstützte einen Antrag von Prakke für ein Filmforschungsvorhaben, von dem ich bezahlt werden sollte. Das Geld kam mit Beginn des Jahres 1966. Schmolke und Lerg waren die hauptamtlichen Assistenten, die auf den Assistentenstellen saßen. Auf Forschungsstellen saßen Dröge und ich. Wir wurden über Drittmittel finanziert. Wir machten unser Forschungsvorhaben und wurden gleichzeitig ins Institut eingespannt, machten also auch Seminare. Ich assistierte Fürstenau im Filmseminar und übernahm das einführende Proseminar. Das waren meine Beziehungen zum Institut während bzw. nach meiner Promotion.
Darf ich Sie, Frau Pleyer, auch noch nach Ihrem Berufsweg fragen? Wie ging es denn nach Ihrer Promotion weiter?
Hildegard Pleyer: Mein Mann hat in Bonn gearbeitet und es war abzusehen, dass er nicht dort bleiben würde. Dann kam er nach Münster zurück und ich habe meine Beziehungen zum Westdeutschen Rundfunk etwas ausgebaut, denn da hatte ich ja volontiert. Dafür hatte Hagemann noch gesorgt. Es waren übrigens Mengen von Publizisten aus Münster dort, die eben nicht zum Promovieren ans Institut zurückgingen, sondern dort blieben, aus guten Gründen: weil sie gute Jobs hatten, für damalige Verhältnisse viel Geld verdienten und dann eben sagten: Warum brauche ich denn einen Doktortitel? Das muss ich doch gar nicht haben. Ich hatte einen, und dann bot es sich an, dass ich im Hörspiellektorat freiberuflich mitarbeiten konnte. Ich bekam jede Woche ein Kuvert mit unaufgefordert eingeschickten Manuskripten zugesandt. Über viele Jahre hinweg habe ich Lektorat gemacht. Als das Fernsehen dann den Hörfunk überholte, bin ich auch noch in die Fernsehspieldramaturgie gegangen. Ich war immer freiberuflich tätig – in unterschiedlichen Intensitäten. Ich habe das immer schön gefunden. Als ich 60 wurde, kam ein neuer Fernsehspielleiter. Der brachte aus seiner Filmhochschule eine ganze Crew junger Leute mit. Die fanden mich mit 60 Jahren schon so alt, und weil ich ja freiberuflich tätig war, haben sie es auslaufen lassen.
Was hat Sie denn ursprünglich bewogen, Publizistik zu studieren?
Hildegard Pleyer: Wenn ich es ganz provokant sage, eigentlich das nette Institut. Ich hatte mir ein Semester Zeit gegeben, mich umzuhören. Ich habe Volkswirtschaftslehre gemacht, Jura, Geschichte, Germanistik. Was mich wirklich fesselte hinterher, waren die Geschichtsvorlesungen und die Publizistik. Ich war ein Einzelkind, und als ich ankam, wusste ich nicht, wo ich mich orientieren konnte. Und dann war da so ein nettes Institut, wo man derart gut aufgehoben war. Ich bin nicht jemand, der eine ganz spezielle Begabung hat. Das ist bei mir etwas komplizierter, ich liege etwas breiter. So ist es dann gekommen, dass ich Publizistik und Geschichte im Hauptfach gemacht habe. Das Öffentliche Recht bot sich dann an zum Promovieren. Das war keine schlechte Sache und hat Spaß gemacht.
War für den engen Zusammenhalt und die Atmosphäre auch Walter Hagemann verantwortlich oder lag es eher daran, dass am Institut Leute studierten, die besonders kommunikativ und offen waren?
Hildegard Pleyer: Das kann nur Hagemann gewesen sein. Welcher Chef holte sich denn die neuen Studenten, jedes neue Gesicht in den Vorlesungen zur Sprechstunde? Wer machte denn das sonst?Hagemann hat sich darum gekümmert, die entsprechenden Leute ans Institut zu binden. Günter Kieslich natürlich auch.
Peter Pleyer: Da kommt einiges zusammen. Da ist zum einen die Figur Hagemann. Natürlich war er der Chef und die Atmosphäre und das Klima wurden in dieser Zeit hauptsächlich vom Chef bestimmt.
Hildegard Pleyer: Von den Seminarteilnehmern wurde erwartet, dass ihre Arbeiten vier Tage vor dem Termin auf dem Tisch lagen, frei hingelegt. Und die Kommilitonen hatten diese dann zu lesen.
Peter Pleyer: Am Anfang des Semesters gab es die einzelnen Arbeitsthemen. Wollte man einen Schein haben, musste man sich eines raussuchen. Jeder hatte einen Termin, wann er dran war, das war über die einzelnen Sitzungen des Semesters verteilt.
Gab es dann zusätzlich noch ein Referat?
Peter Pleyer: Nein. Aber die Arbeiten mussten schon vor dem Termin am Institut ausgelegt werden. Die anderen Seminarteilnehmer hatten vorher hinzugehen, siezu lesen und sich Notizen zu machen, damit sie dann an der Diskussion teilnehmen konnten.
Hildegard Pleyer: Nun stellen Sie sich das vor: Da ist ein riesiger Seminarraum und in der Mitte steht ein Tisch, auf dem drei Exemplare einer Seminararbeit liegen. Alle 20 Seminarteilnehmer mussten die Arbeiten lesen. Und dann kommt man an, und da sitzen schon ein paar beim Lesen. Natürlich redet man miteinander. Das hat eine Atmosphäre geschaffen.
Peter Pleyer: Sie dürfen natürlich auch nicht vergessen: Wenn Sie alle Studenten damals zusammenzählen, dann kommen Sie nur auf eine Zahl von etwa 40 Leuten. In einer solchen Gruppe, zumal wenn man in den Seminaren aufeinandertrifft, lässt es sich gar nicht vermeiden, dass man sich kennenlernt, ins Gespräch kommt und dass ein Gruppengefühl entsteht. Das bestimmte die Atmosphäre natürlich mit. Wobei ich in diesem Zusammenhang betonen möchte, dass auch Günter Kieslich einen großen Beitrag dafür geleistet hat.
Hildegard Pleyer: Und vor allen Dingen: Kieslich war wissenschaftlich sehr profund. Er war ganz große Klasse. Es war also nicht nur eine besondere Wärme in diesem Institut, sondern unter den Leuten waren auch Koryphäen. Ein anderer ehemaliger Kommilitone, der längst gestorben ist, war Ingolf Gerber. Der war sehr kompetent. Auch Enno Patalas, oder der damalige Referent des Bischofs, Günter Graf, die saßen alle noch im Seminar. Das waren Leute, die hatten etwas zu sagen, das war spannend.
Wie waren denn die Studienbedingungen in der Mitte der 1950er-Jahre? In der bestehenden Literatur wird der Neuaufbau nach 1945 als sehr schwierig beschrieben(vgl. Respondek 1995).
Peter Pleyer: Es hatte sich schon verbessert. Man saß nicht mehr in der Baracke. Wie ich weiß, haben die in den 1940er-Jahren ja woanders angefangen. In der Rosenstraße war es schon ganz normal und ordentlich. Es war halt ein übliches Institut. Ein großer Seminarraum, ein kleines Büro für den Chef, ein kleiner Seminarraum, wo das Oberseminar immer stattfand. Im großen Seminarraum waren das Filmseminar und das Proseminar. Dann gab es die Bibliothek, den Keller mit einem kleinen Rundfunkstudio und Tonbandgeräten, wo Winfried B. Lerg tätig war. Er war der Rundfunkspezialist und bei Wagenführ das, was ich später bei Fürstenau war.
Hildegard Pleyer: In dem großen Seminarraum gab es ein kleines Fenster mit einem Vorhang. Dahinter war das Büro vom Chef. Und wenn irgendetwas war, ging das Fenster auf: Herr Gerber, können Sie mal kurz reinkommen? Fenster zu. Wenn Hagemann gewollt hätte, hätte er uns die ganze Zeit beobachten können. Er war immer präsent.
Haben Sie als Studierende denn etwas davon mitbekommen, dass die Disziplin an der Universität kein besonders großes Ansehen hatte?
Hildegard Pleyer: Aber sicher. Als Volontärin kam man zur Presse, zum Beispiel zu Lambert Lensing und den Ruhr-Nachrichten nach Dortmund. Der Feuilletonchef schaute einen von oben herab an und sagte: Na, Sie studieren also Publizistik. Ich wette, Sie können mir keine drei guten deutschen Journalisten nennen. Die haben alle die Studenten überhaupt nicht geschätzt. Und ich wundere mich immer, dass es Hagemann geschafft hat, seine Studenten dennoch unterzubringen.
Hagemann verfügte als alter Journalist noch über eine Vielzahl von Kontakten zur Praxis.
Hildegard Pleyer: Genau, er hatte diese Kontakte …
Peter Pleyer: … die alle von früher waren.
Hildegard Pleyer: Lensing hat natürlich nie gesagt: Ich nehme keine Leute von Hagemann. Aber seine Redaktion hat gesagt: Um Gottes willen, da kommt wieder so einer.
Peter Pleyer: Man kann schon sagen, dass zu der Zeit die Devise galt: Wenn jemand Publizistik studiert hat, dann ist er eigentlich als Journalist nicht zu gebrauchen. Die Vorstellung war, dass das Publizistikstudium eine Journalistenschule sein müsste, was es natürlich nie war, sondern ein wissenschaftliches Studium, das versuchte, mit geisteswissenschaftlichen Methoden den Fragen des Fachs auf die Spur zu kommen.
Wie sah es an der Universität in Münster aus? Welchen Stellenwert hatte die Publizistikwissenschaft bei den anderen Disziplinen?
Peter Pleyer: Als Student haben Sie da wenig mitbekommen.
Hildegard Pleyer: Zumindest haben sich die anderen Fächer nichts anmerken lassen.
Man wurde also nicht als Student der Publizistik belächelt?
Hildegard Pleyer: Nein. Ich bin zu Heinz Gollwitzer gegangen und wollte ein Dissertationsthema haben.Wir haben gemeinsam überlegt, was man da machen kann, damit es fächerübergreifend ist. Gollwitzer war Neuhistoriker. Das waren wirklich gute Unterhaltungen und er hat mich nicht spüren lassen, dass er von dem Fach Publizistik nichts hielt. Die Gespräche mit Gollwitzer waren sehr gut und profund. Er hat konstruktiv mitgearbeitet, um etwas zu finden, das diese Fächer zusammenführt.
Der Zusammenhalt am Institut für Publizistik war ausgeprägt …
Hildegard Pleyer: Man ging auch ans Institut, wenn man in der Stadt war oder eine Freistunde hatte. Das Institut war ein Treffpunkt.
Waren Sie denn im Club Junge Publizisten engagiert?
Hildegard Pleyer: Da war ich nicht drin.
Haben Sie an Exkursionen teilgenommen?
Hildegard Pleyer: Aber sicher. Zum Beispiel an der Fahrt zur Expo nach Brüssel 1958. Das waren Familienausflüge. Man musste nur sehen, dass man den Alten bei Laune hielt.
Und wie ging das?
Hildegard Pleyer: Immer waren einer oder mehrere abgestellt, die sich um Hagemann kümmerten. Dass sie ihn nicht allein laufen ließen zum Beispiel. Dass das alles gut funktionierte, dafür sorgte Kieslich.
Peter Pleyer: 1959 gab es noch eine Exkursion nach Hamburg.
Hildegard Pleyer: Oh ja, die war spannend. Hagemann hat in Hamburg seine Kontakte genutzt. Wir waren bei Lintas, dort gab es eine Begrüßung mit Essen; die Stadt hat uns empfangen. Paul Sethe kam und hat unsere Fragen beantwortet. Das waren damals tolle Sachen. Eine Hafenrundfahrt stand auch auf dem Programm. Aber dasWesentliche war Lintas, die erste große Werbeagentur, von der kein Mensch glaubte, dass sie lange überleben würde – das Gegenteil ist passiert. Eine andere Exkursion ging nach Gütersloh, wo uns Reinhard Mohn durch den Bertelsmann-Verlag geführt hat.
Wie viele Leute sind denn da mitgefahren?
Hildegard Pleyer: Viele. Das war zwar auf freiwilliger Basis, aber wir waren eben interessiert. Ich kann aber keine Zahlen mehr nennen.
Peter Pleyer: Ich würde sagen, so etwas über 20 Leute. Sie müssen natürlich sehen, dass zu der Zeit auch schon ein erheblicher Teil der Hagemann-Schüler in der Praxis verschwunden war. Die waren nicht mehr am Institut, sondern Redakteure in einer Zeitung oder machten etwas anderes.
Welche Dozenten sind Ihnen denn heute noch in Erinnerung? Kurt Wagenführ ist ja schon genannt worden.
Hildegard Pleyer: Wilmont Haacke und das Feuilleton.
Welche Seminare oder Lehrveranstaltungen kommen Ihnen in den Sinn? Für Sie, Herr Pleyer, war vermutlich das Filmseminar besonders prägend.
Peter Pleyer: Natürlich.
Wie muss ich mir denn dessen Ablauf vorstellen. Filme wurden ja anscheinend nicht gezeigt.
Peter Pleyer: Nein.
Wie vernetzt war denn das Filmseminar mit dem Filmclub in Münster?
Peter Pleyer: Zunächst einmal gab es den Studentischen Filmclub. Der formale Vorsitzende von diesem Filmclub war Hagemann. Und dann gab es einen studentischen Beirat: Enno Patalas – bis zu dem Zeitpunkt, als er das Institut verlassen musste. Das war aus meiner Sicht keine Sternstunde für Hagemann. Ich war damals nicht so weit, dass ich das wirklich einschätzen konnte. Auf der anderen Seite war Hagemann ein Schulmeister und als solcher hat er natürlich einen gewissen Nimbus verbreitet, der dazu führte, dass man vor ihm Respekt hatte, und auch ein bisschen Angst. Er konnte ganz schön biestig werden, wenn es mal nicht so lief, wie er glaubte, dass es laufen muss. Oder wenn man eine falsche Antwort gab, dann kam es schon mal vor, dass er eine Bemerkung fallen ließ, die denjenigen, der die Antwort gegeben hatte, etwas lächerlich machte. Das kam durchaus vor.Auch im Filmseminar gab es am Anfang des Semesters Themen für die einzelnen Sitzungen und dazu musste eine Seminararbeit geschrieben werden, über die dann diskutiert wurde. Und entlang der Seminararbeit wurde nicht nur über die Seminararbeit gesprochen, sondern da wurden von Hagemann auch andere Schneisen geschlagen. Wenn es um Neorealismus ging, dann war Standard, dass Rossellini angesprochen wurde, und da musste dann Stromboli kommen, bei Stromboli musste der Name Ingrid Bergmann fallen, und da musste die Rache der Anna Magnani kommen, die vorher mit Rossellini zusammen war, sich dann aber William Dieterle gekrallt und Vulcano gemacht hat als Antwort auf Stromboli. Da wussten Sie genau, wenn Hagemann in diese Richtung fragte, was jetzt kommen musste. So lief das in etwa ab. Und hinterher hat das dazu geführt, dass böse Zungen behaupteten, Hagemanns Filmwissen habe nur bis dahin gereicht.
Hildegard Pleyer: Im Hauptseminar setze sich Hagemann mit Kieslich an den Kopf des Tisches und fragte: Meine Damen und Herren, was gibt es Neues in unserem Fach? Jeder las natürlich die Zeitung, sonst hätte man da nicht gesessen. Und dann ging es erst mal darum, was eben publizistisch los war: neue Gesetze, Fusionen von Zeitungen. Man hatte auf dem Laufenden zu sein, ohne dass das vermittelt worden wäre.
Peter Pleyer: Noch mal zum Studentischen Filmclub und zum Filmseminar: Das Filmseminar fand immer montags von 20 bis offiziell 22 Uhr statt. Danach war in einem Münsterschen Kino der Studentische Filmclub.
War der Studentische Filmclub identisch mit dem normalen Filmclub?
Peter Pleyer: Der war für Studenten der Universität. Jeder, der einen Obolus bezahlte, konnte Mitglied werden und dann jeweils montagabends, wenn die Vorführungen waren, ins „Apollo“ gehen und sich die Filme ansehen. In Münster gab es ja keinen offiziellen Filmclub mehr. Das Programm hat sich mit dem normalen Kinoangebot immer mehr überlappt. Das Ergebnis:Der allgemeine Filmclub war eingegangen. Da hat sich keiner mehr dafür interessiert, die Leute sind ins Kino gegangen und haben sich dort die Filme angesehen. Es ist dann nur noch der Studentische Filmclub übrig geblieben.
Wie würden Sie Hagemanns Kompetenz im Bereich Film einschätzen?
Peter Pleyer: Die Grundlage war natürlich sein Filmbuch, da steht, welche Position er vertrat und woher seine Maßstäbe kamen (vgl. Hagemann 1952a). Hagemann hat im Grunde genommen eine Weiterentwicklung von Ernst Iros (1938) betrieben. Im Übrigen hatte er eine gewisse Filmerfahrung, da er eben öfter mal ins Kino gegangen ist und einiges gesehen hat. Aber wenn Sie das vergleichen mit dem, was etwa der Student Enno Patalas zu der Zeit wusste, dann war das bei Patalas sicher mehr. Wobei Patalas natürlich einen ganz anderen Ansatz verfolgte, eine ganz andere Grundlage und Perspektive, siehe film 56 und Filmkritik. Das war nicht Hagemanns Ding und letztlich auch der Anlass, weshalb er Patalas aus dem Institut hinausgeworfen hat. Das Ganze wurde dann noch zelebriert in einer Seminarsitzung vor dem Institutspublikum. Der offizielle Grund: Patalas habe Teile seiner Dissertation in film 56 schon vorab veröffentlicht. Patalas hatte als Dissertationsthema den Neorealismus, und er hat natürlich in film 56 über den Neorealismus geschrieben.
Hildegard Pleyer: Der Hintergrund wird eine gewisse Eifersucht gewesen sein: Ich bin hier der Gockel auf dem Mist und keiner darf mit mir krähen. Man darf allenfalls ein bisschen tiefer krähen als ich. Ich meine das nicht bösartig.
Peter Pleyer: Es kamen dann noch ein paar andere Dinge dazu. film 56 war ja von Anfang an verdächtig, ein kommunistisch unterwandertes Blatt zu sein. Es war den meisten zu links, jedenfalls denjenigen, die hier in Münster noch etwas zu sagen hatten. Zu der Zeit war ja Hagemann noch CDU-Mitglied.
Diese Ausrichtung stand auch im Gegensatz zum filmforum, dessen Mitherausgeber Hagemann war.
Peter Pleyer: Ja, wobei er da relativ selten geschrieben hat. Aber diese Geschichte mit film 56 hat er Patalas übel genommen. Das Zweite war sicher auch, dass ihm wohl über die CDU und die Kirche – in diesem Fall auch Günter Graf –der Eindruck vermittelt worden ist, dass es ganz sinnvoll wäre, etwas gegen die Linken an seinem Institut zu unternehmen. Das ist eine Mutmaßung, ich könnte das nicht belegen. Wenn Sie aber bedenken, wie sich Günter Graf zu film 56 geäußert hat, dann liegt das nahe.
Hildegard Pleyer: Graf hat er auch persönlich eingeladen zu der besagten Sitzung. Obwohl diesereigentlich schon aus dem Institut ausgeschieden war.
In der Literatur über die Filmzeitschriften der 1950er-Jahre steht, dass Hagemanns Herangehensweise an den Film eher die traditionellere und bequemere Schiene darstellte (vgl. Thüna 1989).
Peter Pleyer: Ja, das ist die übliche geisteswissenschaftliche Filmkritik gewesen. Die Maßstäbe können Sie alle nachlesen in Der Film (Hagemann 1952a)
Hildegard Pleyer: Wann ist Film Kunst und wann nicht? Das ist da alles drin.
Welche Rolle spielten überhaupt die Filmstudien, die von Hagemann (1952b, 1954, 1957b) herausgegeben wurden?
Peter Pleyer: Das waren Seminararbeiten, die Hagemann für so gut gehalten hat, dass sie veröffentlicht werden sollten.
Waren diese Arbeiten dann auch eher auf der Linie Hagemanns?
Peter Pleyer: Die waren zu der Zeit natürlich auf seiner Linie. Aber die sozialpsychologisch begründete Filmkritik ist erst mit Patalas entstanden. Und das filmforum hat bis ans Ende seiner Tage die alten geisteswissenschaftlich orientierte Kunstschau zugrunde gelegt und danach geurteilt.
Enno Patalas war aber nicht der Einzige mit film 56. Wurden denn Theodor Kotulla und Benno Klapp auch von Hagemann sanktioniert?
Peter Pleyer: Nein. Klapp ist relativ schnell vom Institut verschwunden. Kotulla ist auch irgendwann weggegangen und hat sich erst mal als Filmemacher versucht. Er hat den Höß-Film Aus einem deutschen Leben gemacht, über den Kommandanten von Auschwitz.Sein bester Film. Dann hat er einen Film gemacht, in dem er zum Teil seine studentischen Erinnerungen in Münster verarbeitet hat. Er hatte das Studium an den Nagel gehängt und war auch relativ schnell aus dem Institut raus.
Gab es in Ihrer Zeit noch rein filmspezifische Exkursionen? Anfang der 1950er-Jahre nahm Hagemann ja einige Studenten nach Schluchsee und Bad Ems mit (vgl. Paech 1989: 235).
Peter Pleyer: Schluchsee war für uns zu früh. Aber wenn Sie Enno Patalas Glauben schenken, dann ist Schluchsee für ihn die Offenbarung gewesen, die ihn zum Film gebracht hat. Und das hing mit Hagemann und dem Institut zusammen.
Zu den übrigen Lehrveranstaltungen noch mal zurück: Sie haben ja schon erwähnt, dass Hagemann immer den Einstieg über die Aktualität wählte. Was bis heute im Fach eigentlich in Vergessenheit geraten ist, sind die empirischen Studien, die am Institut in Münster vor allem in den 1950er Jahren unter der Ägide von Hagemann entstanden sind (vgl. Löblich 2010).
Hildegard Pleyer: Ja, das waren Seminarthemen.
Peter Pleyer: Das waren Zeitungsuntersuchungen, die organisiert waren als Seminar. Die Seminarteilnehmer bekamen jeweils eine Zeitung zugeteilt, mussten sie durchsehen und einzelne Kategorien abhaken. So sind die Zeitungen untersucht worden. Wobei ich dazu sagen möchte: Natürlich ist das zum ersten Mal der Ansatz gewesen, überhaupt mit statistischen Quantitäten in der Publizistikwissenschaft zu arbeiten. Das ging also ein Stück über das rein Geisteswissenschaftliche hinaus. Nur, das jetzt hochzustilisieren und zu sagen, das ist der Anfang der sozialwissenschaftlichen Orientierung, würde mir zu weit gehen. Denn die sozialwissenschaftliche Ausrichtung kam eigentlich erst nach Hagemann, mit Henk Prakke und seiner funktionalen Publizistik. Wobei man dazu sagen muss: Prakke stand zwar dahinter, aber das war im Wesentlichen ein Werk von Winfried B. Lerg unter Mithilfe von Michael Schmolke und Franz Dröge. Vor allem war es Lerg, der diese Wende eingeleitet hat.
Von wem kamen denn die Anregungen für die Studien? Und wie wurde methodisch vorgegangen? Wurde das im Seminar erarbeitet?
Hildegard Pleyer: Also ich unterstelle, dass das Kieslich war, mit Hagemann zusammen. Aber es war nicht so, dass sich ein großer Kreis über Methoden unterhalten hätte. Die kamen auf den Tisch.
Peter Pleyer: Ich kann das auch nur vermuten, weil ich an einer solchen Untersuchung nie teilgenommen habe. Ich hatte zu der Zeit schon etwas anderes zu tun. Im Sommer 1956 habe ich die Chance ergriffen, die frei werdende Stelle des Geschäftsführers im „Schlosstheater“ in Münster zu besetzen. Zu der Zeit schrieb ich Filmkritiken für die Studentenzeitung, den Semesterspiegel. Das mit dem Studieren war deshalb so eine Sache. Ich hatte am Montag meinen freien Tag im Kino, das war der Filmseminartag, 20 Uhr. Und außerdem das Hauptseminar, das war am Mittwochvormittag, wo in der Regel kein Kino war. Auf diese Weise habe ich meine Seminarscheine nach und nach gesammelt, nebenbei natürlich mein Kino gemacht und dabei viel Spaß gehabt, außerdem davon gelebt. Deswegen bin ich bei Hagemann während meiner ganzen Studentenzeit nur einmal im Hauptseminar gewesen.
Die methodischen Anregungenkamen wohl von Albert Donnepp und Rolf Fröhner (vgl. Schütz 2002: 89-90).
Hildegard Pleyer: Die haben wir nicht mehr erlebt, sondern nur als Zitatenquelle gekannt (vgl. Donnepp 1950, Fröhner 1954).
Walter Hagemann war sehr hilfreich bei der Vermittlung von Praktika. Inwiefern war denn dieser Praxisbezug auch in den Lehrveranstaltungen vorhanden?
Peter Pleyer: Ein direktes Praxistraining hat es bei Hagemann nicht gegeben.
Hildegard Pleyer: Man hat gelernt, wer wo Chefredakteur ist und wie Redaktionen aufgebaut sind. Aber man hat nicht gelernt, wie man zum Beispiel Meldungen schreibt. Dafür war das Volontariat da. Und fast jeder ist durch diese Volontariate gegangen, dafür hat Hagemann gesorgt. Er hat die Studenten mit sanftem Druck dorthin gebracht, und das war vernünftig. Er hat die eine Seite gemacht, und die andere Seite hat er vermittelt. Er war nie abgehoben.
Sie sagten vorhin schon, Hagemann sei der „Chef“ gewesen.
Peter Pleyer: Ja, Prakke war der „Meister“ und Hagemann war der „Chef“.
Was unterschied den „Meister“ vom „Chef“?
Peter Pleyer: Henk Prakke war immer sehr stolz darauf, dass er nicht als „Chef“ tituliert wurde, sondern als „Meister“. „Meister“ war seiner Vorstellung nach einer, der die Sache völlig beherrscht, wobei man darüber natürlich lange diskutieren kann. Aber das ist ein anderes Thema. Hagemann war der „Chef“. Und das war auch das geflügelte Wort.Wenn man ins Sekretariat zu Gertrud Dolch kam, da fragte man dann: Dolchlein, ist der Chef da?
Und in dieser Rolle hat sich Hagemann auch gefallen?
Hildegard Pleyer: Aber sicher. Er war ein durchaus sozial eingestellter Chef. Er hat also für seine Leute gesorgt. Hagemann war der Vater des Instituts.
Aber zugleich vermutlich ein autoritärer Vater.
Hildegard Pleyer: Absolut. Trotzdem war Hagemann eine Ausnahmeerscheinung, weil das Institut sehr klein war. Wenn man zu den Germanisten kam, dann musste man lange warten, wenn man eine Sprechstundenzeit haben wollte. Da ging das nicht so schnell.
Peter Pleyer: Und bei den Historikern war es genauso. Das waren natürlich auch sehr viel mehr. Da gab es diese familiäre Atmosphäre nicht so, sondern da kamman halt als einer von vielen in ein Seminar rein.
Hildegard Pleyer: Bei Kurt von Raumer war es bei mir auch so.
Peter Pleyer: Das hing natürlich wieder mit der Größe des Fachs zusammen und mit der Zahl der Studierenden.
Auf was legte Walter Hagemann Wert bei den Seminararbeiten seiner Studenten? Sie nannten bereits die Aktualität …
Hildegard Pleyer: … eine grundsätzliche Informiertheit, ja.
Was waren die wichtigsten Kriterien, dass man bei Hagemann gut bewertet wurde?
Peter Pleyer: Sie mussten natürlich seine Bücher kennen und das einbeziehen, was er schon einmal geäußert hatte. Nun hatte er ja Gott sei Dank zu jedem Medium ein grundlegendes Werk geschaffen. Das fing bei den Grundzügen der Publizistik (Hagemann 1947) an. Es war natürlich klar, dass Sie die Aktualitätsstufen und alles wissen mussten. Das war sozusagen das Gerippe, an dem Sie sich in einer Seminararbeit entlang hangeln konnten. Ich habe meine erste Seminararbeit über „Geschehen und Handeln im Film“ geschrieben. Da gibt es ein Kapitel in seinem Filmbuch (Hagemann 1952). Das habe ich durchgeblättert und dabei habe gesehen: Das ist Geschehen, das ist Handeln. Dann habe ich mir drei Beispiele gesucht und diese nach dem von Hagemann vorgegebenen Schema interpretiert. Das war in meinem ersten Studiensemester in der Publizistik. Mit dem Erfolg, dass Hagemann ins Seminar kam, als die Arbeit besprochen wurde, und fragte: Wer ist denn Herr Pleyer? Als ich mich gemeldet habe, schaute er mich an und fragte: Sagen Sie, sind Sie wirklich erstes Semester? Ich sagte: Natürlich bin ich erstes Semester. Er wunderte sich darüber, dass ich als Student im ersten Semester Orphée von Jean Cocteau als Beispiel gewählt und unter dem Aspekt von Geschehen und Handeln interpretiert hatte. Das erschien ihm für einen Erstsemester doch ein bisschen seltsam zu sein.
Also hat Hagemann durchaus auch Lob verteilt?
Peter Pleyer: Sicher. Ich hatte da eine Eins bis Zwei.
Hildegard Pleyer: Also runtergemacht hat er eigentlich niemanden, der eine Arbeit abgeliefert hatte. Nur seine Zwischenbemerkungen waren manchmal etwas flapsig.
Inwiefern waren denn zum Beispiel die Veröffentlichungen von Emil Dovifat relevant?
Hildegard Pleyer: Die hatte man zu kennen.
Spielte die Literatur aus den USA zur damaligen Zeit schon eine Rolle?
Peter Pleyer: Das ist bei Hagemann kein Thema gewesen.
Hildegard Pleyer: Die USA hat er schon damals nicht so gemocht.
Peter Pleyer: Das war ja auch schon damals die sozialwissenschaftlich orientierte Richtung und nicht sein Gebiet. Hagemann war von Natur aus Geisteswissenschaftler und hat mit geisteswissenschaftlichen Methoden Publizistik betrieben. Das können Sie ja auch in jeder Publikation nachschlagen.
Und wie waren die Vorlesungen bei Hagemann?
Hildegard Pleyer: Langweilig. Und es fiel immer auf, wenn man nicht da war.
Peter Pleyer: Die Vorlesungen waren immer um die Mittagszeit. Viel schlimmer war, dass man nicht einschlafen durfte, das hätte er gemerkt. Also mir ist es immer schwergefallen, die paar Vorlesungen, die ich besucht habe, mittags durchzustehen.
Hildegard Pleyer: Das muss ich jetzt doch ein bisschen relativieren. Langweilig sind die Vorlesungen nicht durchgängig gewesen. Aber es gab Standardvorlesungen, da hat er sozusagen in sich selbst hineingeredet. Er war ein etwas monotoner Redner. Infotainment gab es nicht. Hagemann hat nicht als Redner brilliert.
Peter Pleyer: Es war kein rhetorisches Feuerwerk, was da veranstaltet wurde. Das war nicht seine Sache. Sein Stil war langweilig, aber nicht der Inhalt. Die Vorlesungen waren natürlich solide recherchiert und auch entsprechend dargeboten. Da konnte man nichts sagen.
Und in den Seminaren wurden ja ohnehin diskutiert.
Hildegard Pleyer. Das war ein Wechselgespräch, da hat er nicht referiert.
Peter Pleyer: Da stellte er Fragen, und man musste eben antworten.
Hildegard Pleyer: Abgesehen von den Fragen gab es auch ein Hin und Her, das er nicht immer dirigiert hat.Das baute sich auf und war lebendig.
Wie würden Sie heute die Inhalte des Publizistikwissenschaftlers Hagemann einschätzen? Sein Nachfolger Prakke (1968) hat mit der funktionalen Publizistik ja in gewisser Weise auf Hagemann aufgebaut.
Peter Pleyer: Prakke hat gesagt: Das, was Hagemann gemacht hat, war die systematische Publizistikwissenschaft, und das, was ich mache, ist die funktionale Publizistikwissenschaft. Wobei sich mit dem Begriff „funktional“ die sozialwissenschaftliche Orientierung verband.
Und hat Prakke die Studenten mitgenommen?
Peter Pleyer: Als Student bei Prakke musste man noch beide Ausrichtungen machen. Man mussten ein Proseminar in der systematischen Publizistikwissenschaft und eines in der funktionalen Publizistikwissenschaft belegen. Und dazu mussten die Studenten noch Statistik machen. Das war aber nicht direkt im Angebot des Instituts. Wobei diese Statistik nicht nur das reine Abzählen von Kategorien war, sondern eher Korrelationskoeffizienten bestimmen und solche Sachen umfasste. Das spielte dann eine größere Rolle. Mit dieser Form der Statistik hatte Hagemann noch nichts im Sinn gehabt.
Welchen Eindruck gewann man als Student von Hagemanns Stellung an der Universität?
Hildegard Pleyer: Ich hatte den Eindruck, dass die anderen sehr zurückhaltend waren. Aber ein Professor redete damals nicht über einen anderen Professor vor einem Studenten.
Peter Pleyer: Aber es gab durchaus Hinweise. Über Hagemanns Affären mit Studentinnen wurde schon früher in der Fakultät, vielleicht auch in der Universität, das eine oder andere getuschelt. Die Sache ist dann aber nicht weiter verfolgt worden. Das hing damit zusammen, dass er zu der Zeit noch in das CDU-Spektrum integriert war und man möglicherweise deshalb die Augen etwas zugemacht hat. Das war natürlich 1959 völlig anders. Da war er in der Zwischenzeit bei Walter Ulbricht gewesen und hatte über die Wiedervereinigung verhandelt.Da sich die politische Situation verändert hatte, ist Hagemanns Affäre schließlich zum Anlass genommen worden, um ihn zu suspendieren. Diese zweite Affäre fing an auf dem Karnevalsfest 1956. Ich hatte das Vergnügen, Maria Berger einzuladen und mit ihr auf das Fest zu gehen. Als der Abend immer weiter fortschritt, war Mariechen verschwunden, ich fand sie nicht mehr. Sie war mit dem Professor im Keller.
Wie präsent waren denn Hagemanns weltanschauliche Überzeugungen am Institut?
Hildegard Pleyer: Man wusste selbstverständlich, dass er aus dem Zentrum kam. Dass er Chefredakteur der Germania gewesen war und der CDU angehörte, war ebenfalls bekannt.
Peter Pleyer: Man wusste später, dass er bei Ulrich gewesen war. Das hat man erfahren und darüber sprach man auch. Dass er sich politisch so exponiert hatte, war aber eigentlich kein gängiges Thema. In den Lehrveranstaltungen war Hagemann relativ neutral.
Haben Sie denn als Studierende etwas mitbekommen von der Auseinandersetzung zwischen München und Münster, also zwischen der zeitungs- und publizistikwissenschaftlichen Ausrichtung? Karl d’Ester und Walter Hagemann befanden sich ja in einem Dauerstreit (vgl. Stöber 2002).
Peter Pleyer: Mir ist nicht bewusst, dass man da etwas gemerkt hat. Ich kann mich nicht erinnern, dass in irgendeiner Veranstaltung – sei es bei Hagemann oder bei Kieslich – jemals die wissenschaftstheoretische Fundierung des Fachs Thema gewesen wäre. Diese geisteswissenschaftliche Orientierung war vorgegeben durch Hagemanns Bücher. Da war ein bisschen Geschichte mit dabei, aber dass man wissenschaftstheoretisch reflektiert hat, fing erst mit Prakke und der funktionalen Publizistik an. Das ist bei Hagemann nie Thema von irgendwelchen Reflexionen im Seminar gewesen.
Hildegard Pleyer: Ich bin zwei Semester in Berlin gewesen und wollte Emil Dovifat hören. Das war insofern eine Offenbarung, als Dovifat in der Lage war, Studenten verbal zu fesseln. Er hatte eine Vorlesung für Hörer aller Fakultäten. Das Audimax war voll. Und einmal hat er aus dem Fernsehstudio eine Vorlesung gehalten. Dovifat war sehr ausladend in der Bewegung, war lebendig und hatte eine Gabe zu reden, das war schon außergewöhnlich.
Wie war denn das Verhältnis zwischen Hagemann und seinen Mitarbeitern am Institut?
Hildegard Pleyer: Hagemanns Mitarbeiter waren solidarisch. Sie waren nicht immer seiner Meinung und sagten ihm das auch. Georg Hellack und Winfried B. Lerg saßen in der kleinen Bibliothek und haben hin und wieder über den Alten gelästert. Sobald einer hereinkam, war Stille. Man suchte kein Publikum für seine Meinung. Die hatte man aufgrund einer Kenntnis, die andere nicht haben konnten, weil sie nicht so dicht dabei waren, aber die behielt man für sich, wenn es denn irgendetwas Negatives war. Es gab eine Solidargemeinschaft, es herrschte irgendwie doch eine Art Zusammenhalt.
Die Hierarchie wurde aber trotzdem eingehalten.
Hildegard Pleyer: Selbstverständlich.
Wie war das bei Haacke?
Hildegard Pleyer: Das kann ich nicht beurteilen, weil ich ihn nicht so gut kannte. Wilmont Haacke tauchte auf wie ein bunter Vogel, der durch die Räume rauschte.
Wie erklären Sie sich eigentlich Hagemanns plötzlichen Oppositionskurs? War es ein übersteigertes Geltungsbedürfnis, dass er sich plötzlich als Vermittler zwischen Ost und West betrachtete, oder war es ein ernstes Anliegen?
Hildegard Pleyer: Wir haben uns da natürlich Gedanken gemacht. Das war uns sehr unverständlich. Und wir haben uns auf folgende Schiene gerettet: Irgendetwas ist mit ihm psychisch nicht in Ordnung. Da muss irgendetwas nicht mehr richtig ticken. Wir haben zusammengerechnet: Wie hat er sich da und dort benommen? Beispielsweise erinnere mich an eine Situation, als wir ihn im Kino getroffen und nachher noch zusammen gegessen haben. Da hat er furchtbar auf die Amerikaner geschimpft und beispielsweise gemeint, es sei doch ein Zeichen von Dekadenz, dass die amerikanischen Männer den Kinderwagen schieben. Da haben wir gesagt: Das ist doch nicht Hagemann. Da tickt irgendetwas im Kopf nicht mehr. So etwas kann man nicht erzählen, so etwas kann man nicht sagen. Daran kann man nicht die Dekadenz eines ganzen Volks aufhängen. Das war für uns ein bisschen traurig und wir haben ihn nicht mehr ernst genommen. Aber irgendeine psychische Komponente muss da auch dabei gewesen sein.
Peter Pleyer: Ja, das war traurig. Aber ein Verstärker ist sicher sein Geltungsbedürfnis bei der ganzen Geschichte gewesen. Wobei ich die These auch stützen würde, dass das für uns damals wirklich nicht verständlich war. Wir hatten den Eindruck, dass da irgendeine medizinische Ursache im Spiel gewesen sein musste.
Hildegard Pleyer: Weil es auch so überraschend und absurd in der Argumentation war.
Peter Pleyer: Dann kam dazu, dass er bereits relativ lange vor 1959 nicht mehr im Gespräch gewesen war. Das Letzte, was Aufsehen erregt hatte und auch in der Fachwelt diskutiert wurde, war Dankt die Presse ab?(Hagemann 1957a). Danach war der Name Hagemann nicht mehr im Gespräch, was mit dazu beigetragen haben mag, dass er auf die politische Bühne ausgewichen ist. Aber ob das die einzige Ursache war?
Hildegard Pleyer: Im Zusammenhang mit den Sex-Erfahrungen wurde gemunkelt, dass Publizistik und Erotik sein Alterswerk werden sollte. So verteidigte ihn seine Frau anscheinend vor Gericht: Hagemann brauche seine erotischen Erfahrungen, um sein Werk zu schreiben. Das sind so verschiedene Stufen, die ihn immer weniger plausibel machten.
Würden Sie sagen, dass das ein Wandel war und Hagemann nicht seine grundsätzliche Orientierung zum Ausdruck brachte?
Hildegard Pleyer: Es war ein Wandel. Hagemann war doch nicht dumm.
Walter J. Schütz (2007) berichtete, Hagemanns Engagement sei stark von Erich Küchenhoff und Ulrike Meinhof beeinflusst gewesen.
Peter Pleyer: In der Zeit ging Küchenhoff ein und aus.
Hildegard Pleyer: Erich Küchenhoff war der böse Geist. Gertrud Dolch war immer sehr wütend, wenn Küchenhoff kam: Ist der verdammte Kerl schon wieder da? Ulrike Meinhof habe ich nie am Institut gesehen.
Gab es bei Hagemanns politischen Aktionen eigentlich Solidarität vonseiten der Studenten?
Hildegard Pleyer: Ich habe nur betroffene Zurückhaltung erlebt, und keinerlei Positionierung.
Peter Pleyer: Hinterher, als Hagemann 1959 aus dem Dienst entfernt worden war, ist eigentlich niemand ernsthaft auf die Idee gekommen, irgendetwas dagegen zu unternehmen. Die Betroffenheit bezog sich natürlich auf das Institut, also auf die Heimat, die man plötzlich los war. Und dann waren natürlich diejenigen kurz vor dem Examen betroffen, die plötzlich auf der Straße standen und nicht wussten, wie es weiterging.
Hildegard Pleyer: Alf Enseling war der Erste, der nach Hagemann bei Prakke promovierte, und ich war die Zweite. Ich traf mich dann mit Enseling und er erzählte mir, wie das Ganze gelaufen war.
Peter Pleyer: Dann kam Prakke. Wir alle waren es gewöhnt, dass das Dissertationsthema in Übereinkunft zwischen Professor und Student vereinbart wurde. Aber keiner wusste, ob Prakke die Themen übernimmt.
Sie erwähnten schon vorhin, dass auch vonseiten anderer Professoren über Hagemanns Liebschaften gemunkelt wurde.
Hildegard Pleyer: Hagemann hatte immer Augen für schöne Frauen. Aber welcher Mann hat das nicht? Nur er hat es auch ziemlich gezeigt. Auch wenn eine ganz hübsche Dame aus unserem Institut den größten Quatsch erzählte, das aber mit einem freundlichen Augenaufschlag tat, dann ist er geschmolzen. Dass Hagemann da eine Schwäche hatte, war bekannt, darüber wurde auch ein bisschen gelacht. Es bestand da eben eine besondere Affinität zum anderen Geschlecht.
Welche Auswirkungen hatte Hagemanns Diskreditierung auf seine Studenten? Musste man mit negativen Konsequenzen rechnen, weil man bei Hagemann studiert hatte?
Hildegard Pleyer: Das habe ich nicht erlebt. Man wurde damit nie identifiziert.
Peter Pleyer: Ich auch nicht.
Walter J. Schütz (2007) erklärte, dass aus diesem Grund niemand in Hagemanns Tradition weiterarbeiten wollte. Da man sich selbst nicht gefährden wollte, musste Hagemann totgeschwiegen werden.
Hildegard Pleyer: Das kann ich nicht beurteilen. Aber Schütz wird dafür seine Gründe haben. Als ich die Dissertation von Willi Höfig (1973) in die Hand nahm und da stand vorne „Dem Andenken Walter Hagemanns“, habe ich ein bisschen geschluckt. Ich habe ihn angerufen und gesagt: Hör mal, das finde ich mutig von dir. Denn Hagemann ist doch eigentlich eine Persona non grata. Er war der Erste, der sich auch nach außen sehr mit Hagemann identifizierte. Da sagte er mir: Das muss ich machen, ich habe sehr viel von ihm gelernt. Für mich war die Zeit am Institut sehr wesentlich. Ich fand toll, dass er das gemacht hat.
Das trifft ja eigentlich auch auf Sie zu: dass Sie viel von Hagemann gelernt haben, dass Sie mit ihm dieses Leben am Institut assoziieren …
Hildegard Pleyer: Natürlich. Wenn ich mir das alles selbst hätte erarbeiten müssen, hätte ich diese Türen nicht geöffnet bekommen, die Hagemann für seine Studenten geöffnet hat. Aus dieser Sicht ist sein Ende auf jeden Fall tragisch.
Literaturangaben
- Albert Donnepp: Sport und Rundfunk. Ein Beitrag zur Publizistik. Unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung von 1924-1939 an den mitteldeutschen Sendern. Maschinenschrift. Münster: Universität Münster 1950.
- Rolf Fröhner: Kritik der Aussage. Sprache, Mitteilung, Ausdruck und ihre publizistische Problematik. Heidelberg: Vowinckel 1954.
- Walter Hagemann: Grundzüge der Publizistik. Münster: Regensberg 1947.
- Walter Hagemann: Der Film. Wesen und Gestalt. Heidelberg: Vowinckel 1952a.
- Walter Hagemann (Hrsg.): Filmstudien. Beiträge des Filmseminars im Institut für Publizistik an der Universität Münster. Emsdetten: Lechte 1952b.
- Walter Hagemann (Hrsg.): Filmstudien II. Beiträge des Filmseminars im Institut für Publizistik an der Universität Münster (Westf.). Emsdetten: Lechte 1954:
- Walter Hagemann: Dankt die Presse ab? München: Isar-Verlag 1957a.
- Walter Hagemann (Hrsg.): Filmstudien. Beiträge des Filmseminars im Institut für Publizistik der Westfälischen Wilhelms-Universität. Band 3. Emsdetten: Lechte 1957b.
- Willi Höfig: Der deutsche Heimatfilm 1947-1960. Stuttgart: Enke 1973.
- Ernst Iros: Wesen und Dramaturgie des Films. Zürich: Niehans 1938.
- Maria Löblich: Die empirisch-sozialwissenschaftliche Wende in der Publizistik- und Zeitungswissenschaft. Köln: Herbert von Halem 2010.
- Anne Paech: Die Schule der Zuschauer. Zur Geschichte der deutschen Filmclub-Bewegung. In: Hilmar Hoffmann/Walter Schobert (Hrsg.): Zwischen Gestern und Morgen. Westdeutscher Nachkriegsfilm 1946-1962. Frankfurt/Main: Deutsches Filminstitut 1989, S. 226-245.
- Hildegard Pleyer: Politische Werbung in der Weimarer Republik. Die Propaganda der maßgeblichen politischen Parteien und Gruppen zu den Volksbegehren und Volksentscheiden „Fürstenenteignung“ 1926, „Freiheitsgesetz“ 1929 und „Auflösung des Preußischen Landtages“ 1931. Münster: Universität Münster 1960.
- Peter Pleyer: Deutscher Nachkriegsfilm 1946-1948. Münster: Fahle 1965.
- Henk Prakke: Kommunikation der Gesellschaft. Einführung in die funktionale Publizistik. Münster: Regensberg 1968.
- Peter Respondek: Besatzung, Entnazifizierung, Wiederaufbau. Die Universität Münster 1945-1952. Ein Beitrag zur Geschichte der deutsch-britischen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Bildungssektor Münster: Agenda-Verlag 1995.
- Walter J. Schütz: Neuanfang mit brauner Lektüre. Studienbedingungen nach 1945 – ein Erfahrungsbericht. In: Medien & Zeit 17. Jg. (2002), Nr. 2-3, S. 85-91.
- Walter J. Schütz: Ich habe immer von Selbstausbeutung gelebt. In: Michael Meyen/Maria Löblich: „Ich habe dieses Fach erfunden“. Wie die Kommunikationswissenschaft an die deutschsprachigen Universitäten kam. 19 biografische Interviews. Köln: Herbert von Halem 2007, S. 33-58.
- Rudolf Stöber: Emil Dovifat, Karl d’Ester und Walter Hagemann. Die Wiederbegründung der Publizistik in Deutschland nach 1945. In: Medien & Zeit 17. Jg. (2002), Nr. 2-3, S. 67-84.
- Ulrich von Thüna: Filmzeitschriften der fünfziger Jahre. In: Hilmar Hoffmann/Walter Schobert (Hrsg.): Zwischen Gestern und Morgen. Westdeutscher Nachkriegsfilm 1946-1962. Frankfurt/Main: Deutsches Filminstitut 1989, S. 246-262.
- Thomas Wiedemann: Walter Hagemann. Aufstieg und Fall eines politisch ambitionierten Journalisten und Publizistikwissenschaftlers. Köln: Herbert von Halem 2012.
Empfohlene Zitierweise
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- Hildegard und Peter Pleyer: Hagemann war der Vater des Instituts. Feature zum 5o. Todestag von Walter Hagemann. In: Michael Meyen/Thomas Wiedemann (Hrsg.): Biografisches Lexikon der Kommunikationswissenschaft. Köln: Herbert von Halem 2014. http://blexkom.halemverlag.de/walter-hagemann_hagemann-war-der-vater-des-instituts/ (Datum des Zugriffs).