Susanne Fengler (Foto: privat)
Susanne Fengler (Foto: privat)

Susanne Fengler

10. Oktober 1971

Lexikoneintrag von Alexis Mirbach am 12. Februar 2014

Susanne Fengler ist eine Grenzgängerin zwischen Wissenschaft und Kommunikationspraxis. In ihre Dortmunder Journalistik-Professur bringt sie Erfahrungen aus den Medien, aus einem Wahlkampf und als Romanautorin ein.

Stationen

Geboren in Dortmund. Vater Unternehmer. 1990 Abitur, Schauspielschule in New York. 1991 Studium an der Universität Münster, nach einem Semester Wechsel an die Freie Universität Berlin (Publizistik- und Theaterwissenschaft). 1995 Magisterarbeit bei Stephan Ruß-Mohl, der dann auch ihr Doktorvater wird. 1996 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FU, beteiligt am Aufbau der Europäischen Journalisten-Fellowships am Journalisten-Kolleg. Stipendium der Fazit-Stiftung. 2001 Promotion. 2001 bis 2003 CDU-Bundesgeschäftsstelle. Lehraufträge in Berlin, Fribourg, Zürich, Luzern und Lugano. Vier Romane, dazu zahlreiche journalistische Veröffentlichungen (Berliner Zeitung, taz, Cicero, Emma, Die Welt). 2004 bis 2006 Oberassistentin an der Universität Zürich am Lehrstuhl von Otfried Jarren. Seit 2008 Professorin für Internationalen Journalismus an der TU Dortmund und Geschäftsführerin des Erich-Brost-Instituts für internationalen Journalismus. Verheiratet, ein Sohn, eine Tochter.

Publikationen

  • Medienjournalismus in den USA. Konstanz: UVK 2002 (Dissertation).
  • Der Journalist als Homo oeconomicus. Konstanz: UVK 2005 (mit Stephan Ruß-Mohl).
  • Politikjournalismus. Wiesbaden: VS Verlag 2008 (mit Bettina Vestring).
  • Mapping Media Accountability – in Europe and Beyond. Köln: Herbert von Halem 2011 (herausgegeben mit Tobias Eberwein, Epp Lauk und Tanja Leppik-Bork).
  • Theoretisch praktisch!? Anwendungsoptionen und gesellschaftliche Relevanz der Kommunikations- und Medienforschung. Konstanz: UVK 2012 (herausgegeben mit Tobias Eberwein und Julia Jorch).
  • Journalists and Media Accountability. An International Study of News People in the Digital Age. New York: Lang (herausgegeben mit Tobias Eberwein, Gianpietro Mazzoleni, Colin Porlezza und Stephan Ruß-Mohl).
  • Kompaktwissen Journalismus: Wiesbaden: VS Verlag. Seit 2008 (Schriftenreihe, herausgegeben mit Sonja Kretzschmar).

Susanne Fengler ist in der neuen Professorengeneration eine Ausnahme: Sie hat die öffentliche Kommunikation auch in der Praxis intensiv kennen gelernt – und das aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Bis zu ihrer Berufung nach Dortmund hat Fengler nicht nur als Wissenschaftlerin gearbeitet, sondern auch als Journalistin sowie als Texterin und Wahlkampf-Referentin in der CDU-Zentrale, ohne dabei allerdings Parteimitglied zu werden (vgl. Ruß-Mohl 2008: 256). Die Erfahrungen in allen drei Feldern sind in Fenglers Roman Fräulein Schröder (2004) eingeflossen.

Die Entscheidung, Publizistikwissenschaft zu studieren, hat Susanne Fengler (2011: 53-54) im Rückblick mit dem Berufswunsch Journalistin begründet. Für Berlin habe sie sich entschieden, um die „Aufbruchstimmung“ nach der Maueröffnung miterleben zu können. Ihr Promotionsthema (Medienjournalismus in den USA) lässt sich dem Interessensgebiet ihres Betreuers Stephan Ruß-Mohl zuordnen. Mit ihm hat Fengler später auf Basis der Rational-Choice-Theorie das Konzept des Journalisten als „Homo oeconomicus“ ausgearbeitet (vgl. Fengler/Ruß-Mohl 2005). In Dortmund leitet sie seit 2013 das MERCUR-Graduiertenkolleg School of International and Intercultural Communication (SIIC). Vorher hat Fengler von 2010 bis 2013 das EU-Projekt Media Accountability and Transparency koordiniert. Hinzu kommen kleinere Projekte zur Journalistenausbildung in Entwicklungsländern sowie seit 2010 die Leitung des deutschen Teams im European Journalism Observatory. 2011 war sie Ausrichterin der DGPuK-Jahrestagung.

Literaturangaben

  • Susanne Fengler: Fräulein Schröder. Berlin: Kiepenheuer 2004.
  • Susanne Fengler: Ich habe das Gefühl, angekommen zu sein. In: Claudia Riesmeyer/Nathalie Huber (Hrsg.): Karriereziel Professorin. Wege und Strategien in der Kommunikationswissenschaft. Köln: Herbert von Halem 2011, S. 52-64.
  • Susanne Fengler/Stephan Ruß-Mohl: Der Journalist als Homo oeconomicus. Konstanz: UVK 2005.
  • Stephan Ruß-Mohl: Susanne Fengler, Universität Dortmund. In: Publizistik 53. Jg. (2008), S. 255-256.

Weblinks

Empfohlene Zitierweise

    Alexis Mirbach: Susanne Fengler. In: Michael Meyen/Thomas Wiedemann (Hrsg.): Biografisches Lexikon der Kommunikationswissenschaft. Köln: Herbert von Halem 2014. http://blexkom.halemverlag.de/susanne-fengler/ (Datum des Zugriffs).