Klaus Arnold (Quelle: Universität Trier)

Klaus Arnold

30. September 1968 bis 29. Mai 2017

Lexikoneintrag von Julia Lachnit am 19. Juli 2018

Klaus Arnold war Professor an der Universität Trier. In seiner Forschung vereinte er das Interesse an der Geschichte mit einem Faible für den Journalismus. Fachpolitisch hat er sich sowohl in Deutschland als auch in Europa um die Medien- und Kommunikationsgeschichte verdient gemacht.

Stationen

Geboren in Nürnberg. Stellvertretender Redaktionsleiter bei einem privaten Radiosender in Nürnberg. 1989 Studium in München (Journalistik, Politik, Soziologie und Slavistik). 1995 Diplom-Journalist. 1995 bis 2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Münchner Institut. 2001 dort Promotion (Doktormutter: Ursula E. Koch). 2001 bis 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter, Assistent und akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Journalistik II der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. 2008 dort Habilitation. 2006 Sprecher der Fachgruppe Kommunikationsgeschichte in der DGPuK. 2010 Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Trier. Verheiratet mit der Journalistin Antje Eichler, zwei Töchter, ein Sohn. Gestorben in Trier.

Publikationen

  • Kalter Krieg im Äther. Der Deutschlandsender und die Westpropaganda der DDR. Münster: Lit 2002 (Dissertation).
  • Kommunikationsgeschichte. Positionen und Werkzeuge. Ein diskursives Hand- und Lehrbuch. Berlin: Lit 2008 (Herausgeber, mit Markus Behmer und Bernd Semrad).
  • Qualitätsjournalismus. Die Zeitung und ihr Publikum. Konstanz: UVK 2009 (Habilitation).
  • Journalistik. Grundlagen eines organisationalen Handlungsfeldes. München: Oldenbourg 2013 (mit Klaus-Dieter Altmeppen).

Klaus Arnold war Journalist und historisch interessiert. Beide Ausrichtungen haben sein Leben und seine Forschung geprägt. Die journalistische Ader kam bereits in jungen Jahren zum Vorschein. Nach dem Abitur arbeitete er als Redakteur und stellvertretender Redaktionsleiter bei dem privaten Radiosender Radio N1 und trug maßgeblich zu dessen Aufbau bei. Während seines Studiums absolvierte er Praktika bei der Nürnberger Abendzeitung, im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (WDR, BR) und bei der epd. Nach seinem Abschluss wurde er Mitarbeiter von Ursula E. Koch in München, wo sein geschichtliches Interesse geprägt wurde (vgl. Arnold 2002).

Als Mitarbeiter von Jan Tonnemacher in Eichstätt wurde dann die journalistische Ausrichtung wieder in den Vordergrund gestellt. Mit dem Thema Qualität des Journalismus befasste Arnold sich in seiner Habilitationsschrift, die als sein wichtigstes Werk gilt. Thema ist auch die Zukunftsperspektive der Zeitung. Der Autor analysiert Probleme bei der Umsetzung von redaktionellen Qualitätskonzepten und gibt einen Überblick über die Fachdiskussion (vgl. Arnold 2009). In Trier forschte und lehrte er schließlich in den Bereichen Medien- und Kommunikationsgeschichte, Medienstrukturen, Publikumsforschung sowie weiterhin zur Qualität und Ethik im Journalismus. Der ständige Wandel des Journalismus und die Verflechtung mit anderen Bereichen (etwa: Public Relations) waren Gegenstand von Arnolds Analysen (vgl. Altmeppen/Arnold 2013).

Mit dem Ziel, die Kommunikationsgeschichte im Fach zu verankern, engagierte Arnold sich fachpolitisch in der DGPuK und auch international, unter anderem als Mitbegründer und Chair (2009-2012) der Sektion Communication History in der European Communication Research and Education Association (ECREA, Harnischmacher 2017: 19). In Deutschland gehen mehrere Gemeinschaftstagungen mit anderen Fachgruppen auf seine Initiative zurück (etwa: die Tagung „Vom Flugblatt zur Flut der Bilder – Die Entwicklung der visuellen Massenkommunikation“ mit der DGPuK-Fachgruppe „Visuelle Kommunikation“ 2014 in Trier, vgl. Geise et al. 2016).

Eine seiner letzten wissenschaftlichen Tätigkeiten war ein von ihm in die Wege geleitetes Projekt zum Lokaljournalismus, welches von der DFG gefördert wurde. Dieses konnte er nicht mehr selbst abschließen. Klaus Arnold verstarb im Alter von erst 48 Jahren an den Folgen eines Hirntumors, der im November 2016 bei einer Routineuntersuchung entdeckt wurde.

Literaturangaben

Weiterführende Literatur

  • Walter Hömberg: Klaus Arnold (1968 bis 2017). Nachruf. In: Michael Meyen/Thomas Wiedemann (Hrsg.): Biografisches Lexikon der Kommunikationswissenschaft. Köln: Herbert von Halem 2017.

Empfohlene Zitierweise

    Julia Lachnit: Klaus Arnold. In: Michael Meyen/Thomas Wiedemann (Hrsg.): Biografisches Lexikon der Kommunikationswissenschaft. Köln: Herbert von Halem 2018. http://blexkom.halemverlag.de/klaus-arnold/ (Datum des Zugriffs).