Hanno Hardt (Foto: Rüdiger Scheidges)
Hanno Hardt (Foto: Rüdiger Scheidges)

Ein Gegenpol zum Mainstream

Veröffentlicht am 28. Januar 2015

Am 4. Dezember 2014 wäre Hanno Hardt 80 geworden. Aus diesem Anlass veröffentlicht BLexKom ein Interview, das Michael Meyen und Maria Löblich (2007: 101-115) am 6. April 2006 in Ljubljana geführt haben. Die Fotos aus seiner Münchner Zeit hat Hardt nach diesem Gespräch geschickt.

Stationen

Geboren am 4. Dezember 1934 in Stettin. Aufgewachsen in Schleswig-Holstein. 1956 Abitur in Kiel. Freier Journalist (Kieler Nachrichten). Sechs Semester Jurastudium in Kiel und Heidelberg. 1960 Auswanderung in die USA. Nachrichtenredakteur in Hudson, New York. 1962 Studium am Department of Journalism der Southern Illinois Universität in Carbondale, Illinois (Journalismus, Politikwissenschaft und Geschichte). 1963 Magister. 1965 bis 1968 Assistant Professor an der Universität von North Dakota. 1967 PhD. 1968 Wechsel an die University of Iowa. 1969 Associate Professor, School of Journalism. 1974 Full Professor, 1977 Director of Graduate Studies. 1981 John F. Murray Professor of Journalism and Mass Communication der School of Journalism, seit 1997 auch Professor am Department of Communication Studies der University of Iowa. 2002 Emeritierung und Rückkehr nach Europa. 1986 Fulbright-Stipendium für Jugoslawien, Gastprofessor, seit 1994 Professor für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Ljubljana. In den 1970er- und 1980er-Jahren Gastprofessuren und Lehrstuhlvertretungen in Münster, Mainz, München, Berlin, Göttingen, Wien und Salzburg, Njimegen, London und Dublin. Rufe an die Technische Universität Dortmund und an die Freie Universität Berlin (abgelehnt). 1988 Austritt aus der DGPuK. Verheiratet, drei Töchter. Gestorben am 11. Oktober 2011.

Vielleicht könnten Sie zu Beginn etwas über Ihr Elternhaus erzählen, Ihre Kindheit, Ihre Jugend.

Ich hatte drei Schwestern. Mein Vater war im Krieg, erst in Frankreich und dann in amerikanischer Gefangenschaft. Wir lebten in Stettin und in Dievenow, an der Ostsee. Als die Russen kamen, sind wir über Swinemünde geflüchtet und haben dort diesen furchtbaren Bombenangriff erlebt, bei dem 30.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Hängen geblieben sind wir in Stralsund, weil mein Großvater meinte, er kenne dort jemanden. Das war keine gute Entscheidung. Wir wurden von den Russen zwangsweise nach Stettin zurückgesiedelt. Eine couragierte Tante hat für uns Passierscheine gefälscht, und wir sind an dem Tag wieder geflüchtet, an dem Stettin den Polen übergeben wurde. Bis 1947 haben wir dann in Kölzin bei Greifswald gelebt. Ich ging dort zur Schule und habe auch Russisch gelernt. Als mein Vater in Lübeck auftauchte, sind wir weiter geflüchtet, über die Grenze nach Westdeutschland. In Lübeck waren wir zwei oder drei Jahre in einem Flüchtlingslager, bis wir eine Wohnung bekamen. Ich war erst auf der Mittelschule und dann bis zur Untersekunda auf der Oberschule zum Dom.

Was haben Ihre Eltern beruflich gemacht?

Mein Vater war Großhandelskaufmann im Fleischgewerbe und meine Mutter Hausfrau. Als mein Vater sich auf dem Schlachthof Kiel selbstständig gemacht hat, sind wir umgezogen, und ich bin in Kiel bis zum Abitur in die Hebbelschule gegangen. Dort habe ich den Klecks gegründet, eine Schülerzeitung, die es noch geben soll. Ich habe auch angefangen, bei den Kieler Nachrichten zu arbeiten. In der Lokalredaktion.

Hat Politik in Ihrem Elternhaus eine Rolle gespielt?

Kaum. Mein Vater war CDU-Wähler, und ich hatte einen sehr konservativen Onkel. Ein ehemaliger Berufssoldat, der rechts von Strauß stand. Wenn ich mit Politik anfing, sagte mein Vater, lass uns nicht über Politik reden. Wir streiten uns doch nur. Ich nehme an, wir hätten uns gestritten. Ich war das linke Gewissen der Familie.

Woher kam dieses linke Gewissen?

Doris Viertel, Irene Neverla, Christina Holtz-Bacha, Renate Hackel-de Latour, Elisabeth Gallenkamp, ???, Verena Hruska, Jürgen Hein (von links). Foto: Hanno Hardt

Doris Viertel, Irene Neverla, Christina Holtz-Bacha, Renate Hackel-de Latour, Elisabeth Gallenkamp, ???, Verena Hruska, Jürgen Hein (von links). Foto: Hanno Hardt

Eine gute Frage. Ich habe mich schon in der Schule sehr intensiv mit der politischen Vergangenheit beschäftigt. Mich hat interessiert, was in den 1930er-Jahren in Deutschland passiert war. Auch weil wir Lehrer mit einer Nazi-Vergangenheit hatten. Wir haben sie unter Druck gesetzt, weil wir mit ihren Erklärungen nicht zufrieden waren. Ich habe dann in Kiel angefangen, Jura zu studieren, und wurde dort Asta-Pressereferent. Es war die Zeit, in der Nazi-Professoren an die Universitäten zurückkamen. Einfach so. Da wurde überhaupt nicht diskutiert. Die kamen einfach zurück. Wir haben versucht, das öffentlich zu problematisieren, aber die Presse machte einfach nicht mit. Das hat mich wirklich erschüttert. Das ist das eine. Das andere Erlebnis waren Studenten aus der DDR, die uns ab und zu besucht haben. Diese Studenten hatten fantastische Kenntnisse über die Politik und konnten auch theoretisch argumentieren. Die kannten ihren Marx vorwärts und rückwärts. Das hat mich sehr beeindruckt. Wir waren auch begeistert und engagiert, aber wir hatten einfach dieses Wissen nicht. Ende der 1950er-Jahre hatte ich den Eindruck, dass Deutschland in zwei oder drei Jahren umkippt und wieder konservativ-braun sein würde.

Walter J. Schütz (2002), der zur gleichen Zeit in Münster studierte, hat eher von einer unpolitischen Studentenschaft berichtet, die eigentlich nur an der eigenen Karriere interessiert gewesen sei. Warum war das bei Ihnen in Kiel so anders?

Das lag an den Kollegen, mit denen ich dort zusammen im Asta war. Das kann man nicht verallgemeinern. Wir waren politisch motiviert und haben versucht, den Rechtstrend irgendwie zu stoppen. Ich glaube schon, dass die meisten Studenten auch damals so schnell wie möglich in irgendeinen Beruf kommen wollten. Uns hat das Engagement auch nicht viel gebracht. Ich habe mich dann 1958 für den Journalismus entschieden. Für mich war seit der Schulzeit klar, dass ich Journalist werde.

Warum haben Sie dann Jura studiert und nicht Publizistik?

Das Studienfach Publizistik habe ich damals gar nicht wahrgenommen. In Kiel gab es das nicht. Ich war auch ein Semester in Heidelberg, weil ja jeder irgendwann einmal nach Heidelberg musste. Dort bin ich dem Fach auch nicht begegnet. Ich halte außerdem immer noch nicht viel davon, Journalismus zu studieren. Ich habe in meiner ganzen Karriere immer wieder gegen so ein Studium argumentiert. Journalismus kann man nur in der Praxis lernen. Es ist viel besser, etwas anderes zu studieren, und dieses Wissen dann in die journalistische Arbeit einzubringen.

Wer hat Ihr Studium finanziert?

Die Eltern. Mein Vater war in seinem Geschäft sehr erfolgreich. Das war kein Problem. Ich gehörte in der Familie zur ersten Generation, die überhaupt studierte. Mein Vater hatte keine echte Vorstellung von der Universität, hat mich aber immer unterstützt. Das war wirklich fantastisch. Er hat auch verwunden, dass ich das Jurastudium nach sechs Semestern ohne Staatsexamen abgebrochen habe.

Warum sind Sie 1960 ausgewandert?

Der Journalismus in Deutschland war mir mit seiner braunen Vergangenheit nicht ganz geheuer. Deshalb wollte ich entweder in England arbeiten oder in Amerika. Ich bin dann losgezogen, ohne vorher schon Kontakt zu haben. Ich hatte zwar Briefe an mehrere Redaktionen in den USA geschrieben, aber so etwas wird dort nicht so ernst genommen, wenn man nicht selbst vor der Tür steht.

Und die Sprachkenntnisse?

Hatte ich. Es war nicht perfekt, aber es hat gereicht, und ich war voller Selbstsicherheit. Ich bin mit einem Frachter von Kiel nach Baltimore gefahren und dort auf einen Greyhound-Bus nach Chicago umgestiegen, um mich bei der Chicago Tribune zu bewerben. Der Lokalredakteur hat mich in das City News Bureau geschickt. Das war eine Agentur, die Nachrichten im Stadtbereich sammelt und bei der man in Chicago anfing, wenn man Lokaljournalist werden wollte. Als ich gehört habe, dass sie nur 50 Dollar pro Woche zahlen, bin ich in den nächsten Greyhound-Bus gestiegen und in Richtung New York weitergefahren. Ich war damals schon verheiratet und konnte wirklich nicht von 50 Dollar leben. Nachrichtenredakteur bin ich dann in Hudson geworden, beim Hudson Register-Star. 80 Meilen nördlich von New York City. Unsere erste Tochter wurde dort 1962 geboren, und ich habe in zwei Jahren alles gelernt, was man bei einer kleinen Zeitung lernen kann. Ich habe Polizeiberichte geschrieben, über Lokalpolitik berichtet und sogar den Vertrieb geleitet. Als es stärker in Richtung Politik ging, habe ich gemerkt, dass ich nicht sehr viel über das politische System in Amerika wusste, und an ein Studium gedacht. Ich habe mich an mehreren Universitäten um eine Assistentenstelle beworben. Das einzige Angebot kam von der Southern Illinois University in Carbondale, Illinois.

Hat Geld bei diesem Wechsel eine Rolle gespielt?

Ja. Ich habe bei der Zeitung sehr wenig verdient und auch an der Universität sehr wenig bekommen. 180 Dollar im Monat. 90 Dollar für die Miete, zehn für die Autorate, der Rest für das tägliche Leben. Ich habe deshalb so schnell wie möglich mein Studium durchgezogen.

Warum sind Sie danach nicht in den Journalismus zurückgegangen?

Lieselotte Klewitz, Elfriede Wagner (Bibliothek), Annemarie Born, Konrad Burdach (2. bis 5. von rechts im Vordergrund), Klaus Peter Landgrebe (links hinter Burdach), Christoph Peters (links), Ute Nawratil (3. von links). Foto: Hanno Hardt

Lieselotte Klewitz, Elfriede Wagner (Bibliothek), Annemarie Born, Konrad Burdach (2. bis 5. von rechts im Vordergrund), Klaus Peter Landgrebe (links hinter Burdach), Christoph Peters (links), Ute Nawratil (3. von links). Foto: Hanno Hardt

Ich hatte ein Angebot von der dpa. In Hamburg, mit Werkswohnung und der Aussicht, eines Tages nach Afrika geschickt zu werden. Mir schien das aber mit sehr viel Routinearbeit verbunden zu sein. Jede Stunde Deadlines. Ich hatte mich inzwischen ja auch an der Universität umgesehen. Meine Professoren hatten ein ganz angenehmes Leben. Ich habe mir gesagt, erstens bist du mehr an Theorie interessiert, zweitens ist dir Zeit wichtiger als Geld und drittens gefällt es dir im Augenblick in Amerika recht gut. Weshalb sollte ich mich also in Richtung praktischer Journalismus verändern? Ich bin zum PhD-Studium zugelassen worden und habe weiter in Carbondale studiert. Politische Wissenschaften, Amerikanische Kulturgeschichte und im Hauptfach Journalismus und Massenkommunikation am Department of Journalism.

Obwohl Sie immer gegen ein Journalismus-Studium waren?

Ich habe mich dort ausschließlich mit theoretischen und historischen Aspekten beschäftigt. So viele Journalismus-Kurse gab es außerdem noch gar nicht. Es fing ja alles erst an. Ich habe hauptsächlich die beiden Nebenfächer studiert. Das hat mir später sehr geholfen.

Wie hat man sich Ihre Arbeit als Assistent vorzustellen?

Im ersten Jahr war ich die rechte Hand des Institutsleiters, Howard Long. Nur administrative Arbeit. Nach dem Magister habe ich dann angefangen zu unterrichten. Es gab ein Abschlussseminar für die Studenten im letzten Semester, das sich mit aktuellen Problemen im Journalismus beschäftigt hat. Das habe ich gemacht. Nach dem Abschluss des Studiums habe ich eine Position angenommen an der Universität von North Dakota. Dort habe ich auch Journalismus unterrichtet. Schreiben für den Rundfunk, Schreiben für die Zeitung. Das Department war sehr klein. Ich musste vier Veranstaltungen im Semester anbieten. Das war ziemlich brutal für einen Anfänger. Aber man sammelt Erfahrungen, vor allem als Pädagoge. Ich hatte ja keine Erfahrungen als Lehrer und hatte mich vorher auch nie als Lehrer gesehen. Ich habe mich dann in Iowa beworben und wurde dort im Herbst 1968 angestellt.

Haben Sie etwas von der Studentenbewegung erlebt?

In North Dakota war ich an den Anti-Vietnam-Protesten beteiligt. Ein Kollege sagte dann, ich solle mich lieber zurückhalten. Solche Ausländer weise man aus. Ich war damals noch kein Amerikaner und kannte einen Engländer, der innerhalb von 24 Stunden über die Grenze nach Kanada abgeschoben worden war. Das war mein erster Eindruck von der Redefreiheit in Amerika.

Und in Iowa?

Die School of Journalism war nicht von Unruhen betroffen. Dort war etwas ganz anderes spannend. Wir haben dort angefangen, das journalistische Studium umzubauen. Ganz neue pädagogische Konzepte. Sehr politisch, sehr riskant. Gegen das traditionelle Verständnis von Journalistenausbildung. Wir wurden angegriffen, von der Presse, von Politikern.

Was war das Neue?

Wir haben das Studium als gesellschaftliche Praxis konzipiert. In dieser künstlichen Gesellschaft gab es Medienorganisationen, es gab kritische Leser – eine Medienwelt im Kleinen. Die Studenten konnten alle möglichen Ressourcen nutzen. Professoren befragen, Bücher wälzen, in die Bibliothek gehen. Es gab natürlich auch ganz traditionelle Lehrveranstaltungen, auf den Beruf aber wurden die Studenten in diesem kreativen Spielformat vorbereitet. Wie in einem Laboratorium, mit den Erkenntnissen aus der Spieltheorie und aus der Simulationstheorie. Die Studenten fanden das sehr gut. Viele haben zehn oder 20 Jahre später gesagt, dieses Studium sei eines ihrer besseren Erlebnisse an der Universität gewesen.

Warum haben die Verleger das nicht gewollt?

Das war ihnen zu neu und zu unbekannt. Spielerei. Das zerbrach dann auch bald. 1972 hat das American Council on Education for Journalism der School of Journalism in Iowa die Akkreditierung verweigert. Malcolm MacLean, der Direktor, ist zurückgetreten und bald an einem Herzinfarkt gestorben. MacLean wollte Journalisten ausbilden, die sich als Intellektuelle verstanden. Die denken konnten, schreiben konnten und die sich außerdem in einem Spezialgebiet auskannten. MacLeans Nachfolger waren nicht bereit, dieses Programm weiterzuführen. Intakt blieb nur das Doktorandenprogramm, das ich nach europäischem Muster entwickelt hatte und für das ich mich bis 2002 eingesetzt habe. Die Studenten konnten die Fächer belegen, die sie interessierten, auch interdisziplinär. Es gab nur ein Abschlussexamen und die Verteidigung der Dissertation. Wir hatten außerdem ein Doktorandenseminar, in dem die Arbeiten diskutiert wurden. Das System war sehr offen. Jeder wusste, was der andere macht. Nicht so, wie ich es dann oft in Deutschland erlebt habe, wo keiner über sein Thema sprechen wollte.

Was ist in dieser Zeit aus Ihren linken Überzeugungen geworden?

Ich habe in den 1960er-Jahren angefangen, die Erkenntnisse der Frankfurter Schule und den Marxismus in meine Lehre und in die theoretische Diskussion einzubringen. Marcuse hatte den One-Dimensional Man veröffentlicht (vgl. Marcuse 1964), Habermas lag zum Teil übersetzt vor. Es gab also englischsprachige Literatur. Diese Ansätze wurden toleriert, sind aber nie Mittelpunkt der Lehre geworden. Die Kollegen haben meine Arbeit ignoriert und mich marginalisiert. Ich galt als Linker, als „Sozialist“ oder gar als „Kommunist“.

Wie äußert sich das?

Es schlug sich unter anderem in der Besoldung nieder. Ich wurde im Vergleich zu anderen Kollegen schlecht bezahlt, obwohl ich sehr viel publiziert habe und obwohl meine Seminare immer voll besetzt waren. Ich habe die besten Studenten angezogen. Wir haben viele richtig gute Projekte gemacht, bei denen am Ende eine Publikation stand oder ein Paper für irgendeine Tagung. Ich habe in Iowa 51 Dissertationen betreut. Zeitweise habe ich mich vollkommen aus dem Undergraduate-Programm zurückgezogen und nur noch Seminare für Magisterstudenten und Doktoranden angeboten. In den späten 1960er-Jahren habe ich außerdem angefangen, an deutschen Universitäten zu unterrichten.

Hat es jemals eine Rolle gespielt, dass Sie Deutscher waren?

Es wurde bemerkt, aber es war kein Nachteil, auch wenn man den Immigrantenstatus nie ganz loswird. Ich bin 1986 US-Bürger geworden, auch weil man für staatlich finanzierte Forschung oft genug die amerikanische Staatsbürgerschaft gebraucht hat.

1970/71 kam Henk Prakke als Gast nach Iowa. War das Ihr erster Kontakt mit der deutschen Fachgemeinschaft?

Nein. 1968 hatte ich für eine Gruppe von Studenten aus North Dakota eine Exkursion nach Deutschland organisiert. Wir waren auch in Münster und haben mit Winfried Lerg ein Seminar gemacht. Mit Lerg war ich seitdem befreundet. In Münster habe ich auch Prakke ganz kurz in unserem Seminar gesehen. Dass er dann nach Iowa kam, fand ich erstaunlich. Er war ja schon ziemlich betagt.

Was hat Prakke an der Universität gemacht?

Er hat einen Vortrag gehalten. Vielleicht auch zwei. Es ging um den amerikanischen Funktionalismus in der deutschen Publizistikwissenschaft. Prakke hat auch privat mit Studenten gesprochen und war in der holländischen Kolonie in der Nähe der Hauptstadt. Ich habe ihn dann später zusammen mit Winfried Lerg in Holland besucht.

Wäre für Sie damals eine Professur in Deutschland eine Alternative gewesen?

Ich habe mich mehrfach beworben und hatte 1977 auch einen Ruf nach Dortmund. Auf die Stelle, die jetzt Ulrich Pätzold hat. Das Angebot war fantastisch, aber mir war die organisatorische Nähe zu den Medienorganisationen etwas unheimlich. Meiner Meinung nach hatte die Praxis Einspruchsrechte in die pädagogische Arbeit. Ich habe den Ruf abgelehnt, genau wie später in Berlin.

Was hat dort nicht gepasst?

Ich war ungefähr zwei Jahre in Berlin, von 1978 bis 1980. Als Vertreter von Harry Pross, der einen längeren Forschungsurlaub hatte. Das Institut war in schlechter Verfassung. Zu viele Studenten, wenig aktive Fakultätsmitglieder und politisch animierte Assistenten. Glotz war damals Wissenschaftssenator. Zusammen mit Ulli Neveling, der mir bei der Verwaltung geholfen hat, habe ich dort fünf neue Professuren ausgehandelt. Berlin wäre das größte Institut in Westdeutschland geworden. Als die SPD die Wahl verloren hat, war Glotz am nächsten Tag auf dem Weg nach Bonn (vgl. Glotz 2005: 182). Ich habe dann trotzdem einen Ruf bekommen, aber aus persönlichen Gründen abgelehnt. Außerdem war das Angebot nicht attraktiv.

Sind Sie Mitglied der SPD?

Nein. Ich bin nie in einer Partei aktiv gewesen. Eine Parteimitgliedschaft schränkt für mich die politische Freiheit ein.

Woran machen Sie fest, dass das Berliner Institut damals in schlechter Verfassung war?

Den Assistenten fehlte die wissenschaftliche Betreuung. Akademische Arbeiter, die sich in der Lehre in einem überschaubaren Bereich bewegt haben und weniger an wissenschaftlicher Arbeit interessiert waren als an der Politik, vor allem an der Institutspolitik. Ich habe diese Leute zusammengeholt und sie darauf hingewiesen, dass die Dissertation erste Priorität hat. Die Studentenzahlen waren riesig. In einem Seminar zur Mediengeschichte hatte ich einmal 200 Studenten in einem Raum, der maximal für 50 Leute war. Einige haben protestiert und wollten zum Haus des Präsidenten marschieren. 1978 war aber nicht mehr 1968. Ich habe in der Berliner Medienwelt für das Institut geworben und dort Aufbauarbeit geleistet. Ich habe ein Institutsfest organisiert und Zeitungsverleger besucht, um für unsere Studenten zu werben. Ich war in Rundfunkanstalten, in PR-Abteilungen. Selbst der Springer-Verlag hat materielle Unterstützung angeboten, der Erzfeind der Linken.

Neben Berlin und Dortmund haben Sie damals eine ganze Reihe von anderen Instituten im deutschsprachigen Raum besucht. Wenn Sie diese Institute vergleichen müssten: Wie würden Sie das machen?

Man muss zwischen dem akademischen Klima unterscheiden und dem Personalklima. Akademisch war Münster das beste Institut. Eine sehr gut ausgestattete Bibliothek, eine beachtliche Zeitungssammlung, gute Mitarbeiter. Außerdem war das Institut für Zeitungsforschung in Dortmund nicht weit.

Und was war mit Mainz?

Mainz wurde von Noelle-Neumann beherrscht. Dort gab es nur eine Perspektive und eine straffe, autoritäre Führung mit Abhängigkeiten. Intellektuell behaupten konnte sich dort meiner Meinung nach nur Winfried Schulz. Die Atmosphäre war jedenfalls nicht sehr gut.

Gab es bei den Studierenden Unterschiede?

Ich habe überall gute Studenten getroffen, aber auch Studenten, die vollkommen auf sich gestellt waren. Gerade an den großen Instituten in Berlin und München. Ich habe bewundert, dass diese Studenten es trotzdem fertig gebracht haben, ihre Magisterprüfungen zu machen, und habe versucht, ihnen dabei zu helfen. In München habe ich zum Beispiel in einem einzigen Semester Anfang der 1980er-Jahre 40 Magisterarbeiten betreut. Bis auf Klaus Schönbach haben die Kollegen vor Ort nicht mitgezogen.

War München für Sie eine Option?

Christoph Peters und Wolfgang R. Langenbucher. Foto: Hanno Hardt

Christoph Peters und Wolfgang R. Langenbucher. Foto: Hanno Hardt

Ja. Ich habe mich beworben, obwohl mir eine kanadische Kollegin sagte, ich müsse doch verrückt sein, meine kleinen Seminare in Iowa gegen die Massenabfertigung in München zu tauschen. Ich stand hinter Kurt Koszyk auf Platz zwei und wusste, dass er den Ruf abgelehnt hatte. Das Institut war in der Schellingstraße neben einem Begräbnisinstitut, und Koszyk hatte mir gesagt, dass er nicht jeden Tag an Särgen vorbeigehen könne (vgl. Koszyk 2004: 177f.). Das Verfahren wurde vom Dekan abgebrochen, und in der zweiten Runde hat Pürer dann den Lehrstuhl bekommen. Eine Studentenzeitung hat damals ausführlich über meine chancenlose Kandidatur geschrieben.

Wenn man sich Ihre Veröffentlichungen anschaut, Zitate und Vorworte, dann scheinen Sie eine besondere Beziehung zu den Prakke-Schülern Lerg, Schmolke und Dröge entwickelt zu haben. Täuscht das?

Ja, das täuscht. Es gab wirklich keine engen akademischen Beziehungen. Ich habe es zum Beispiel völlig versäumt, mit Dröge Kontakt aufzunehmen, obwohl er mir intellektuell am nächsten stand. Seine ersten Bücher gehören zu den besten Arbeiten, die das Fach überhaupt vorzuweisen hat (vgl. Dröge 1967, 1970; Dröge et al. 1969). Theoretisch fundiert, kritisch und intellektuell anspruchsvoll. Vielleicht sind die drei Prakke-Schüler exemplarisch für die Entwicklung des Fachs nach 1945. Jeder auf seine Weise. Dröge kritisch, aber vom Fach marginalisiert. Schmolke inhaltlich konservativ. Lerg absolut produktiv, aber als Institutsleiter genauso autoritär wie die Vorgänger. Meiner Generation werfe ich vor allem vor, sich nicht mit der Vergangenheit des Fachs auseinandergesetzt zu haben.

Wie meinen Sie das?

Ich war der erste, der im Fach ein Angebot zur Exilpublizistik gemacht hat (vgl. Hardt et al. 1979). Abgesehen von den Germanisten hat sich vorher niemand mit diesem Thema beschäftigt. Genauso hat niemand daran gedacht, sich mit der politischen Problematik des Fachs und mit seiner Rolle im Dritten Reich auseinanderzusetzen. Pöttkers Arbeit ist aufrichtig, kommt aber 30 Jahre zu spät (vgl. Pöttker 2001, 2005).

Eine akademische Karriere gestattet es wahrscheinlich nicht, sich mit den eigenen Lehrern anzulegen.

Man hat versucht, problematische akademische Karrieren zu entpolitisieren, und einfach gesagt, dass die Zeiten jetzt andere seien. Die Vergangenheit kann man aber nicht verschweigen. Wilmont Haacke, der seine Habilitationsschrift aus dem Verkehr ziehen wollte (vgl. Scharf 2006), oder Ronneberger, der zum Ehrenmitglied der DGPuK gemacht worden ist. Ich bin damals aus Protest ausgetreten.

Sie haben sich mehrfach zur Vergangenheit des Fachs geäußert und außerdem einen Paradigmenwechsel gefordert. Was hat Ihrer Karriere in Deutschland mehr geschadet?

(Lacht) Höchstwahrscheinlich hat beides geschadet. Hans Bohrmann hat diese Marginalisierung ja in der Publizistik ganz gut beschrieben (Bohrmann 2004). Dazu kommt vielleicht, dass ich nie in eigener Sache geworben habe. Ich habe nie versucht, meine Bücher durch deutsche Übersetzungen populär zu machen. Den Kollegen in München oder Mainz war ich sicher zu links und anderen vielleicht zu interdisziplinär oder zu amerikanisch.

Was heißt interdisziplinär für Sie?

Ich habe Philosophie, Soziologie und Geschichte in meine Arbeiten eingebracht. Das ist der natürliche intellektuelle Zusammenhang, in dem die Kommunikationswissenschaft existiert. Geschichte ist für mich eine Methode. Ich habe immer versucht, bei den Studenten das historische Bewusstsein zu fördern.

In einem Aufsatz haben Sie die „neue“ Publizistikwissenschaft kritisiert, die „durch eine aggressive Personalpolitik unterstützt (oder abgesichert)“ worden sei. „Mit Stellenbesetzungen unter politischen sowie wissenschaftsideologischen Gesichtspunkten“ habe man den „konservativen Einflussbereich“ vergrößert und alternative, kritische Ansätze marginalisiert (Hardt 2002: 39). An welchen Professuren machen Sie diese Kritik fest?

Doris Viertel, Irene Neverla, Christina Holtz-Bacha. Foto: Hanno Hardt

Doris Viertel, Irene Neverla, Christina Holtz-Bacha. Foto: Hanno Hardt

Ostdeutschland ist ein gutes Beispiel. In den 1980er-Jahren waren die CDU-Landesregierungen bei Stellenbesetzungen an den Universitäten ausschlaggebend. So haben Noelle-Neumann und Roegele ihre Leute platzieren können. Auch in Westdeutschland. SPD-Regierungen hätten sicher ähnlich gehandelt. Ich halte nicht sehr viel von politischer Cliquenwirtschaft. Das ist in Amerika anders. Auch dort mag es Präferenzen für bestimmte Kollegen geben, dann aber in der Regel auf intellektueller Ebene.

Was antworten Sie jemandem, der sagt, da lässt doch nur jemand Ärger ab, der selbst keinen Lehrstuhl in Deutschland abbekommen hat?

Das finde ich gut (lacht). Nach den Erfahrungen in Dortmund und Berlin war ich nicht mehr an einer Anstellung in Deutschland interessiert.

Haben sich durch den Austritt aus der DGPuK Ihre Beziehungen zu den deutschen Instituten verändert?

Deutschland war da für mich ohnehin nicht mehr so wichtig. 1984 war ich das letzte Mal in München und danach noch in Göttingen und Dortmund. Seit meinem Fulbright-Stipendium 1986 bin ich meist in Ljubljana gewesen, wenn ich außerhalb der Vereinigten Staaten war. Erst als Gastprofessor und später dann als ordentlicher Professor. Ich habe hier sehr gute Arbeitsbedingungen. 2004 hat mich die slowenische Regierung für meine internationale Arbeit zum Botschafter der Wissenschaften ernannt.

Bedauern Sie es im Rückblick, nicht in Deutschland Fuß gefasst zu haben?

Ich bin ein Macher-Typ, der das Interesse verliert, wenn die Situation verfahren ist. Außer den Studenten habe ich in Deutschland niemanden gefunden, der meine akademischen und intellektuellen Interessen geteilt hat. Ich war zum Beispiel erstaunt, dass die Frankfurter Schule an den Instituten des Fachs in den 1960er- und 1970er-Jahren gar keine Rolle gespielt hat. Man hat mich gefragt, was Habermas denn mit Publizistik zu tun habe. Ich habe zwar immer meine eigenen Ziele verfolgt, aber es ist trotzdem frustrierend, wenn man keine wissenschaftlich gleich gesinnten Gesprächspartner findet.

Wo sehen Sie Ihre Position im Fach?

Sicher nicht im Mainstream der Kommunikations- und Journalismusforschung, auch nicht der amerikanischen. Ich verbinde meine wissenschaftliche Arbeit mit der politischen Realität. Für mich ist die politische Praxis ein Teil der Diskussion über die Medien. Mich interessieren Machtfragen und ich kritisiere die Medien. Meine Bücher werden nicht als textbooks genutzt und sind auch keine Bestseller, aber sie werden gelesen und zitiert. Ich versuche, Wissen aus anderen Disziplinen einzubringen. Als ich noch sehr jung war, habe ich in Amerika ein Seminar angefangen über Kommunikation in der Philosophie. Über drei Semester, angefangen bei den Vor-Sokratikern. Ich wollte damals demonstrieren, dass sich jeder Philosoph irgendwann einmal mit Sprache und mit Kommunikation auseinandergesetzt hat.

Als was sieht sich Hanno Hardt heute? Als kritischer Kommunikationswissenschaftler? Oder eher als akademischer Lehrer, als Journalistenausbilder oder als Künstler?

Sicher nicht als Journalistenausbilder und auch nicht als Künstler. Vielleicht als akademischer Lehrer mit kreativen Ambitionen. Über Kunst haben wir überhaupt noch nicht gesprochen. Ich versuche, Kunst einzubeziehen in mein Verständnis von Kommunikation und Gesellschaft. Wir vernachlässigen in unserem Fach die populäre Musik. Ein ganz wichtiges Kommunikationsmittel. Sehr viel effektiver als ein Leitartikel oder als ein Fernseh-Kommentar. Denken Sie nur an die Beatles. Wir vernachlässigen auch Malerei und Fotografie. Ich halte hier in Ljubljana eine Vorlesung zur Geschichte der Dokumentarfotografie. Wir leben in einer visuellen Welt und verstehen nicht, uns darüber zu unterhalten. Die Studenten sind an diesem Thema sehr interessiert.

Sie sind 2002 in Iowa emeritiert worden, aber nach wie vor Professor in Ljubljana. Haben Sie keine Lust auf den Ruhestand?

Eigentlich nicht. In diesem Sommersemester mache ich vier Lehrveranstaltungen an drei Universitäten. Außerdem sitze ich an mehreren Projekten, etwa zur Dokumentarfotografie. In meinem Haus gibt es zwei Dunkelkammern und Tausende von Negativen. Ich habe sehr viel fotografiert. Auch in der DDR, gleich nach dem Zusammenbruch. Ich war oft in Mecklenburg-Vorpommern und habe den Wandel fotografiert. Dieses Material will ich bearbeiten. Dazu kommen Fotoprojekte in Slowenien, in Irland und in Iowa. Meine Fotografie leidet unter den Lehrverpflichtungen, aber so lange mir der Unterricht Spaß macht und so lange ich gute Studenten habe, denke ich nicht an Ruhestand. Aber das Ende der Universitätslaufbahn ist absehbar.

Ist Ihnen der Abschied aus den USA schwer gefallen?

Nein. Mir ist das relativ leicht gefallen. Natürlich vermisse ich Freunde und meine Kinder und Enkelkinder. Die akademische Atmosphäre in Iowa hat sich aber vollkommen verändert. Meine Stelle wurde mit Praktikern besetzt. Die Leitung der School of Journalism and Mass Communication hat kein Interesse mehr an Theorie und an meiner kritischen Arbeit. Für mich war das ein ganz normaler Abschluss. Ich wollte noch einmal eine andere Situation erleben, auch sprachlich. Slowenisch ist wirklich eine Herausforderung.

Gibt es Wissenschaftler, die für Sie eine Vorbildfunktion hatten?

Nicht in meinem Fach. Vielleicht Charles Wright Mills, der amerikanische Soziologe.

Warum gerade Mills?

Wegen seiner klaren politischen Einstellung. Wegen seiner Kenntnisse über die Frankfurter Schule und seiner Hinwendung zu einem humanistischen Marxismus. Wegen seiner Arbeitsdisziplin und seiner Arbeit mit Studenten.

Haben Sie Gegner? Feinde?

Feinde? Es gibt sicher Leute, die mich nicht mögen. Meine Devise war immer zu marschieren und sich nicht darum zu kümmern, was die Leute sagen. Ich habe immer gewusst, was ich machen will, und habe das auch durchgezogen. Ich bin ein sehr disziplinierter Arbeiter. Unter den Kollegen in Iowa war ich der produktivste. Das kann auch zum Problem werden.

Gibt es etwas, worauf Sie besonders stolz sind?

Auf meine Studenten. Das hat mich in Amerika am meisten befriedigt. Erstens weil ich sehr gute Studenten hatte, intellektuell anspruchsvolle Leute. Und zweitens weil ich mit diesen Studenten sehr gut arbeiten konnte. Sie haben Karriere gemacht und teilweise weiter akademisch gearbeitet. In China, in Korea, in Slowenien, in Lateinamerika.

Gibt es etwas, was Sie heute anders machen würden?

Vielleicht hätte ich in jungen Jahren die Universität wechseln sollen. Nach Illinois zu James Carey, nach Pennsylvania zu George Gerbner, nach San Diego zu Herbert Schiller. Später kamen dann nur noch administrative Positionen infrage. Daran war ich nicht interessiert.

Was bleibt von Hanno Hardt in der Kommunikationswissenschaft? Was sollte bleiben, wenn Sie Einfluss darauf hätten?

Der kritische Ansatz. Die notwendige Kritik an den Medien, an der Kommunikation in der Gesellschaft. Und die verstärkte, theoretisch untermauerte Arbeit an der Verbesserung der Kommunikation. Sozusagen als Gegenpol zum konservativen, empirisch ausgerichteten und kommerziell beeinflussten Mainstream. Wider den Stachel löcken als Leitmotiv einer kreativen, intellektuell reizvollen und verantwortungsbewussten Karriere.

Literaturangaben

  • Hans Bohrmann: Hanno Hardt 70 Jahre. In: Publizistik 49. Jg. (2004), S. 479.
  • Franz Dröge: Publizistik und Vorurteil. Münster: Regensberg 1967.
  • Franz Dröge: Der zerredete Widerstand. Zur Soziologie und Publizistik des Gerüchts im Zweiten Weltkrieg. Düsseldorf: Bertelsmann 1970.
  • Franz Dröge/Henning Haft/Rainer Weißenborn: Wirkungen der Massenkommunikation. Münster: Regensberg 1969.
  • Peter Glotz: Von Heimat zu Heimat. Erinnerungen eines Grenzgängers. München: Econ 2005.
  • Hanno Hardt: Social Theories of the Press. Early German and American Perspectives. Beverly Hills: Sage 1979.
  • Hanno Hardt: Am Vergessen scheitern. Essay zur historischen Identität der Publizistikwissenschaft, 1945–68. In: Medien & Zeit 17. Jg. (2002), Nr. 2/3, S. 34-39.
  • Kurt Koszyk: Karl d’Ester, gepackte Kisten und das Chaos in München. In: Michael Meyen/Maria Löblich (Hrsg.): 80 Jahre zeitungs- und Kommunikationswissenschaft in München. Bausteine zu einer Institutsgeschichte. Köln: Herbert von Halem 2004, S. 170-179.
  • Herbert Marcuse: The One Dimensional Man. Boston: Beacon Press 1964.
  • Michael Meyen/Maria Löblich: „Ich habe dieses Fach erfunden”. Wie die Kommunikationswissenschaft an die deutschsprachigen Universitäten kam. 19 biografische Interviews. Köln: Herbert von Halem 2007.
  • Horst Pöttker: Mitgemacht, weitergemacht, zugemacht. Zum NS-Erbe der Kommunikationswissenschaft in Deutschland. In: Aviso. Informationsdienst der DGPuK Nr. 28 (2001), S. 4-7.
  • Horst Pöttker: Abgewehrte Vergangenheit. Beiträge zur deutschen Erinnerung an den Nationalsozialismus. Köln: Herbert von Halem 2005.
  • Wilfried Scharf: Wilmont Haacke: Wissenschaftliche Karriere und Bedeutung für das Fach. In: Christina Holtz-Bacha/Arnulf Kutsch/Wolfgang R. Langenbucher/Klaus Schönbach (Hrsg.): Fünfzig Jahre Publizistik. Wiesbaden: VS Verlag, S. 113-143.
  • Walter J. Schütz: Neuanfang mit brauner Lektüre. Studienbedingungen nach 1945 – ein Erfahrungsbericht. In: Medien & Zeit 17. Jg. (2002), Nr. 2/3, S. 85-91.

Weiterführende Literatur

  • Hans Bohrmann: Hanno Hardt. In: Publizistik 57. Jg. (2012), S. 106f.
  • Ed McLuskie/Maria Hegbloom/Fabiana Woodfin (Eds.): In the Company of Hanno Hardt. A Festschrift on the Future of Critical Communication Studies. In: Journalism Vol. 5 (2004), S. 227-241.

Weblink

Empfohlene Zitierweise

    Hanno Hardt: Ein Gegenpol zum Mainstream. In: Michael Meyen/Thomas Wiedemann (Hrsg.): Biografisches Lexikon der Kommunikationswissenschaft. Köln: Herbert von Halem 2015. http://blexkom.halemverlag.de/hardt-interview/ ‎(Datum des Zugriffs).